WSG Tirol ist noch auf der Suche nach der goldenen Mitte
Im dichten Mittelfeld der WSG Tirol will sich Luca Kronberger (21) beweisen.
Wattens, Leogang – Im Sturm der WSG Tirol herrschte bei der 1:2-Niederlage gegen Jablonec (CZE) noch großteils eine Flaute, dafür drängt sich im Mittelfeld dichter Verkehr. Mit „11“ macht Sportmanager Stefan Köck die Zahl jener Spieler (Müller, Kronberger, Naschberger, Ogrinec, Blume, Skrbo, Sulzbacher, Ertlthaler, Üstündag, Tomic, Vötter) fest, die sich um einen Platz in der vorgesehenen Vierer-Reihe oder Raute matchen. Wobei Routinier Bror Blume (Ödem am Knöchel ist wieder da) und der rekonvaleszente Stefan Skrbo noch etwas Zeit brauchen werden.
In Ansätzen wusste einer wie Luca Kronberger (Coach Silberberger: „Er war ein Aktivposten und hat es immer wieder probiert“) gegen Jablonec in der halblinken 8er-Position zu überzeugen. „Im zentralen Mittelfeld, auf der Acht oder Zehn, fühle ich mich am wohlsten. Aber ich werde mich dort einbringen, wo mich der Trainer aufstellt“, gab die Sturm-Leihgabe am Mittwoch aus dem Kurz-Trainingslager in Leogang – Trainingsabbruch wegen Hagel – zu Protokoll. Da war der gebürtige Salzburger (geboren in Schwarzach im Pongau) gar nicht fern seiner ursprünglichen Heimat. Mit der Trennung der Eltern landete er 2013 in Wien und wurde dann in der Admira-Akademie sowie bei seinem Bundesliga-Debüt für die Südstädter (mit 18) fußballerisch groß. Nach einem etwas schwereren Jahr bei Europacup-Starter Sturm kann auch Kronberger dem Ansatz etwas abgewinnen, dass die WSG Tirol sinngemäß auch in Einsatzminuten bezahlt: „Viele junge Offensivspieler sind in den vergangenen Jahren bei der WSG aufgeblüht. Ich hoffe, dass ich da anschließen kann.“ Als erster Zimmerpartner steht ihm in Salzburg Cem Üstündag zur Seite, andere wie Lukas Sulzbacher (ÖFB-U21-Team) oder Thomas Geris (Akademie-Zeiten) kennt er von früher.
Dass der Auftritt gegen Jablonec ein mäßiger war, bestätigt auch Kronberger: „Es fehlt schon noch einiges, aber das bekommen wir hin.“ Köck urteilte ähnlich: „Ich bin zu lange dabei, um deswegen nervös zu werden.“ Stattdessen spinnt der Sportmanager Fäden, um einen vierten Angreifer („Der sechste Legionärsplatz ist dafür vorgesehen“) zu verpflichten und gegebenenfalls bei einem Behounek-Abschied einen weiteren (Innen-)Verteidiger präsentieren zu können: „Nach vielen Jahren traue ich mich zu sagen, dass mein Netzwerk ganz gut ist.“ Jeder weiß, wie wichtig eine zentrale Achse ist: Die WSG sucht nach der goldenen Mitte.