Kein Randphänomen: Immer mehr Tiroler Familien sind wohnungslos
Innsbruck – Der Aufschrei der Tiroler Wohnungslosenhilfe hallte Freitag durch die Tiroler Politik. Die Vertreter von DOWAS/Chill out, lilawohnt, Rotes Kreuz Tirol, Teestube Schwaz, Tiroler Soziale Dienste, Verein für Obdachlose und Wohnungslosenhilfe der Innsbrucker Sozialen Dienste fordern dringend leistbare Wohnungen. „All die politischen Versprechungen der letzten Jahre, leistbares Wohnen für die breite Bevölkerung in Tirol umzusetzen, sind nicht eingehalten worden“, kritisieren sie.
Die Wohnungslosenhilfe weist in einem offenen Brief an Stadt und Land auf massive Notsituationen hin. So seien die Notschlafstellen permanent ausgelastet. „Wir mussten im Winter 1206 Menschen abweisen, weil wir voll waren“, beschreibt Ines Obser vom Roten Kreuz die prekäre Situation. Und Michael Hennermann vom Verein für Obdachlose ergänzt: „Wohnungslosigkeit ist kein individuelles Versagen, sondern Ausdruck struktureller Mängel. Die beste Antwort auf Wohnungslosigkeit ist eine Wohnung.“
Für Julia Schwarz (lilawohnt) ist die Situation für Frauen besonders dramatisch: „Wenn wir alle unsere Wartelisten zusammenzählen, dann sind es über 100 Frauen mit 90 Kindern, die jetzt einen Wohnplatz brauchen.“ (TT)
In offenem Brief