Insgesamt 460 Unwetter-Einsätze in Tirol: Nacht auf Donnerstag ruhiger, Trinkwasser-Ausfälle in Roppen
Heftige Unwetter in Tirol haben in der Nacht auf Mittwoch der Hitzewelle ein Ende gesetzt. Die Nacht auf Donnerstag verlief wesentlich ruhiger.
Innsbruck – Die zweite Hitzewelle diesen Jahres gipfelte am Dienstag erst in Temperaturen von mehr als 37 Grad und dann in heftigen Unwettern. Tirols Einsatzkräfte waren in der Nacht auf Mittwoch im Dauereinsatz. Auch ab dem späten Mittwochnachmittag zogen immer wieder gewittrige Schauer über das Land hinweg.
Die Nacht auf Donnerstag sei aber wesentlich ruhiger verlaufen, berichtet Feuerwehrsprecher Anton Wegscheider Donnerstagfrüh. Es habe in ganz Tirol nur 20 Einsätze gegeben. Der starke Regen habe mancherorts zu Wasserübertritten und Verklausungen geführt. Der Wind habe im Gegensatz zur Nacht davor für keine Probleme gesorgt.
📽️ Video | Unwetter in Telfs
(©Simon Hackspiel, Mittwochnachmittag)
In Roppen hat ein Blitz das Trinkwasserwerk in Mitleidenschaft gezogen. Es muss mit Ausfällen bei der Wasserversorgung gerechnet werden. „Das Bauhofteam ist seit Stunden bemüht, die Leitung wieder herzustellen, dennoch bitten wir um einen sparsamen Umgang mit dem Trinkwasser, bis wir eine Entwarnung geben können", so Bürgermeister Ingo Mayr.
Brucker Straße wieder befahrbar, Gerlosstraße gesperrt
Die Sperre der Brucker Straße (L 294) nach einem Felssturz am Mittwoch konnte am Donnerstagvormittag wieder aufgehoben werden.
Die Gerlosstraße (B 165) bleibt bis auf weiteres für den gesamten Verkehr gesperrt. Mehrere Bäume und Geröll sind am Mittwoch unterhalb der Kirche Maria Rast auf die B 165 gestürzt.
Auch am zweiten Tag in Folge zogen die Gewitter durch die Inntalfurche. Insgesamt gab es in den vergangenen zwei Tagen 460 Einsätze mit 130 Feuerwehren und 3000 Einsatzkräften, zog Wegscheider Bilanz. Jeweils 100 Einsätze verzeichnete die Feuerwehr in den Bezirken Schwaz, Innsbruck Land und Innsbruck, 68 in Imst. Vom Unwetter betroffen waren alle Bezirke außer Osttirol und Reutte.
500.000 Euro Schaden in Landwirtschaft
Laut Österreichischer Hagelversicherung sorgten die Unwetter in Tirol für Schäden in der Landwirtschaft in Höhe von 500.000 Euro. Besonders Mais, Gemüse und Grünland auf einer Gesamtfläche von 1700 Hektar in den Bezirken Innsbruck Land, Schwaz und Kufstein seien in Mitleidenschaft gezogen worden, hieß es.
Schuld daran war eine Kaltfront des Tiefs Ronson, erklärte die Österreichische Unwetterzentrale. Sie näherte sich am Mittwoch von Westen her und sorgte dafür, dass sich in der schwül-warmen Luft erneut Gewitter zusammenbrauten.
📽️ Video | Blick vom Wattenberg Richtung Innsbruck
(©Jasmin Ranacher, Gewitter in der Nacht auf Mittwoch)
Beruhigung am Donnerstag, Wochenende wieder sommerlich
Am Donnerstag kühlt es spürbar ab – nun überquert uns die Kaltfront. Über 24 Grad steigt das Thermometer nicht. Es ist zwar verbreitet trüb und nass, Gewitter sind aber nur noch vereinzelt dabei. Gegen Abend nimmt der Regen ein Ende und auch die Wolken ziehen sich allmählich zurück.
Deutlich aufwärts geht es dann Richtung Wochenende. Am Freitag gibt die Sonne den Ton an, die Temperaturen klettern zurück in Richtung 30 Grad. Darüber dürften sie am Wochenende liegen – am Samstag bei fast ungetrübtem Sonnenschein, am Sonntag könnten gegen Abend wieder Wolken und Gewitter mitmischen.
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