Innsbruck hilft beim Geldabholen: Die Teuerungsberatung wird aufgestockt
Ab Herbst informiert eine dritte Beraterin im Bürgerservice-Büro über alle finanziellen Unterstützungen, die es gibt. Viele Hilfesuchende kennen sich nicht aus, sie haben noch nie um Beihilfen ansuchen müssen.
Innsbruck – Geldtöpfe gibt es genügend, wenn das eigene Einkommen mit der Inflation nicht mehr mitkommt. Man muss nur wissen, wie man diese Töpfe richtig anzapft. Dabei hilft seit Jänner 2023 die Teuerungsberatung der Stadt Innsbruck. Nach einem halben Jahr zeigt die Bilanz, dass die Beratung gut angenommen wird, sagt Leiterin Sonja Lezuo. Deshalb kommt ab Herbst eine dritte Beraterin dazu, die ebenfalls im Bürgerservicebüro des Rathauses sitzt.
Bei der Beratung geht es vordergründig um finanzielle Hilfe, aber die emotionale Seite ist genauso wichtig. „Die Teuerungsprobleme haben den Mittelstand erreicht, und da betrifft es Leute, die absolut nicht bedürftig sein wollen“, schildert der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi. „Sie fühlen sich stigmatisiert, wenn sie um Hilfe bitten sollen.“
Sonja Lezuo und ihre Kollegin Jacqueline Moser brauchen viel Einfühlungsvermögen und Verständnis, wenn sie Beratungsgespräche führen. Ein zweiter Umstand, der die Beratungen speziell macht: Die Hilfesuchenden mussten sich bisher nicht im Förderdschungel zurechtfinden, weil sie es nicht nötig hatten. „Sie kennen das Beihilfensystem nicht so gut wie andere Personen, die seit Längerem in prekären Verhältnissen leben“, formuliert es Sonja Lezuo.
Als Beispiel nennt sie junge Alleinerziehende, die nach der Trennung zurück zu ihren Eltern ziehen. „Was sie oft nicht wissen: Wenn es um Beihilfen geht, wird das gesamte Haushaltseinkommen angeschaut, also auch das, was die Eltern verdienen oder an Pension haben“, erklärt Lezuo. „Dann geht sich oft keine Unterstützungsleistung mehr aus.“ Am meisten Information brauchen jedoch Seniorinnen und Senioren, da ist der Nachholbedarf am größten.
Über 2000 Kontakte mit BürgerInnen kann die Teuerungsberatung verbuchen, 172 eingehende Beratungsgespräche fanden statt. Wenn nötig, vermittelt die Beratungsstelle ihre KlientInnen an andere Einrichtungen weiter. Außerhalb des Rathauses informieren Sonja Lezuo und ihr Team bei Veranstaltungen über das Angebot, zum Beispiel am Baggersee oder bei Stadtteilfesten. Mehr Informationen sind unter www.innsbruck.gv.at/teuerungsberatung zu finden.