Vom 18. bis 20. August

Aguntum „wachküssen“: Handwerk nach antikem Vorbild in Tirols Römerstadt

Der aus Südtirol stammende Steinmetz Benedikt Fundneider wird bei den Markttagen in Aguntum sein Handwerk vorstellen.
© Claudia Moser

Am Wochenende vom 18. bis zum 20. August finden finden in Aguntum erstmals Markttage statt. Besucherinnen und Besucher können dort Dutzenden Handwerkern über die Schulter schauen, die nach uralten Techniken arbeiten.

Dölsach – Die Töpferkunst beherrschten die Römer genauso gut wie das Schmiedehandwerk. „Wir wollen Aguntum wachküssen“, bekundet Claudia Moser, Projektleiterin im Team von Tirols einziger Römerstadt. Am Wochenende vom 18. bis zum 20. August finden darum heuer erstmals Markttage statt.

Ein Dutzend Handwerker bauen am Grabungsgelände ihre Stände auf und lassen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen. In einigen Werkstätten sind die Besucher sogar eingeladen, gegen einen Unkostenbeitrag von fünf Euro unter Anleitung selbst Seife zu schöpfen, Kräuter zu verkosten oder kleine Andenken anzufertigen.

Benedikt Fundneider etwa ist Steinmetz. Der Südtiroler unterrichtet am Bundesoberstufenrealgymnasium in Lienz. In Aguntum wird er zeigen, wie kunstvoll Handwerker schon vor Tausenden von Jahren Reliefs und Statuen aus Stein gehauen haben. Der Dölsacher Kunstschmied Eduard Moser holt glühendes Eisen aus dem Feuer und formt das Material durch gezielte Hammerschläge. Außerdem gibt es Schmuck und Gewebtes sowie zum Verkosten kleine Köstlichkeiten aus dem Süden und Wein.

„Es geht uns nicht um laute Gauklerspiele, sondern um die Schaffung einer Atmosphäre, wie sie schon zur Römerzeit im Handwerkerviertel geherrscht haben könnte“, erklärt Leo Gomig, Obmann des Vereins Curatorium pro Agunto. Tirols einzige Römerstadt soll am 1. Jänner 2025 unter das Dach der Landesmuseen gehoben werden. „In einem Jahr wollen wir alle offenen Fragen dazu abschließend behandelt haben.“

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Catharina Oblasser

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