Indiens Rakete ist gestartet: Die „Chandrayaan-3“ ist auf dem Weg zum Mond
Nachdem eine versuchte indische Mondlandung 2019 gescheitert ist, nimmt Indien einen neuen Anlauf. Die Mission „Chandrayaan-3“ nahm am Freitag nach dem Start Kurs auf den Mond, die Landung soll am 23. oder am 24. August stattfinden.
Neu Delhi – „Start läuft normal“, hieß es, während die weiße Rakete in den bewölkten Himmel stieg. Die indische Weltraumbehörde ISRO schickte am Freitag wie geplant um 14.35 Uhr Ortszeit (11.05 Uhr MESZ) von der Satish Dhawan Space Station im Bundesstaat Andhra Pradesh eine Rakete mit einer Mondsonde an Bord in Richtung des Erdtrabanten.
Mit der unbemannten Mission „Chandrayaan-3“ will Indien die kaum untersuchte Südseite des Mondes rund zwei Wochen lang erforschen. Zunächst muss aber die Landung klappen, die nach Plan am 23. oder 24. August erfolgen soll. Eine sanfte Landung schafften bisher nur die USA, die Sowjetunion und China. „Chandrayaan“ bedeutet „Mondfahrzeug“ auf Sanskrit.
Der erste Versuch Indiens war 2019 misslungen. Bei der Mission Chandrayaan-2 krachte das Landemodul auf die Oberfläche des Erdtrabanten. Später teilte die Weltraumbehörde dem Parlament in Neu Delhi mit, dass es während der Annäherung an den Mond Probleme mit dem Bremsen gab. Zuvor hatte Indien bereits eine andere Mission zum Mond: Die Sonde „Chandrayaan-1“ war 2008 gestartet und hatte den Mond umkreist, ohne auf ihm zu landen. „Chandrayaan-3“ wird auch Unterstützung von Bodenstationen rund um den Globus erhalten, auch von der europäischen Weltraumorganisation ESA, wie diese mitteilte.
Neben der jetzigen Mondmission sind weitere Projekte geplant, die voraussichtlich ab Ende 2024 starten sollen. So soll es Missionen zur Venus und zum Mars geben. Zudem sollen Astronauten ins All geschickt werden. Die Regierung möchte auch zunehmend auf den Privatsektor setzen, Privatfirmen dürfen die Infrastruktur nutzen. (APA)