Sänger hat Krachlederne

Tote-Hosen-Sänger Campino kommt sich in Lederhose dumm vor

2005 stand „Die Toten Hosen“-Sänger Campino (r.) mit Gerhard Polt schon einmal auf der Bühne. Jetzt touren sie zusammen.
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Schliersee – Es ist schwer, ihn sich in Lederhosen vorzustellen. Immerhin stammt Campino – Frontmann der Toten Hosen – aus Düsseldorf und ist für seine Rockmusik bekannt. Aber: Der 61-Jährige ist seit Kurzem stolzer Besitzer einer Krachledernen. Anlass für den Einkauf war die Tournee mit dem bayerischen Kabarettisten Gerhard Polt und den Well-Brüdern als Volksmusiker unter dem Titel „Forever. Eine kulturelle Zumutung“ – zunächst geplant als „kulturelle Aneignung“ –, die am Freitagabend im oberbayerischen Schliersee startete und am 9. und 10. August im Wiener Theater im Park Station macht.

Der Sänger hat das Kleidungsstück in einem Trachtenladen in Bayern erstanden. Überzeugt habe ihn, dass diese Kleidungsstücke traditionell an die Kinder und Kindeskinder weitervererbt werden würden. Er werde seinem Sohn diese Lederhose also zu gegebener Zeit zu Weihnachten schenken.

„Wenn ich mit der Lederhose durch die Straßen von Schliersee laufe und mir kommt ein Bayer entgegen, ist das kein Problem“, berichtete er über die ersten Erfahrungen mit dem ungewohnten Kleidungsstück. „Aber wenn eine Kleinfamilie aus Osnabrück mit dem Finger auf mich zeigt und sagt: ‚Da läuft der Campino mit Lederhose‘ – das ist der Moment, in dem ich mir dumm vorkomme.“

Die anderen Band-Mitglieder seien unabhängig voneinander in demselben Trachtenladen gelandet und hätten sich mit bajuwarischer Kleidung eingedeckt. „Kuddel“ Andreas von Holst stand dann tatsächlich auch in Lederhose und mit Trachtenhut auf der Bühne. Ein anderer sei plötzlich mit „so komischen Schuhen“ aufgetaucht – so genannte Haferlschuhe, die aber nichts zu tun haben mit dem Trinkgefäß „Haferl“, sondern mit „halb“, also Halbschuh. (APA, dpa)