Nächste Hitzewellen im Süden Europas: Nun heizt „Caronte” Italien weiter ein
In weiten Teilen des Mittelmeerraums ist derzeit eine Rekord-Hitzewelle in vollem Gange. Besonders betroffen sind dabei Südostspanien, Italien und Griechenland. Hier sind momentan Höchstwerte zwischen 35 und 45 Grad an der Tagesordnung. Der Höhepunkt ist dabei zwischen Dienstag und Mittwoch zu erwarten.
Rom, Athen – Italien ist mit einer neuen Hitzewelle konfrontiert. "Caronte" - Charon, der mythologische Fährmann zum Hades - ist der Name, den Meteorologen dem afrikanischen Hochdruckgebiet gegeben haben, das Italien Temperaturen mit Spitzenwerten um die 40 Grad bescheren wird. Von der Hitze besonders betroffen ist Süditalien. Für Rom, Bologna und Florenz wurde die Alarmstufe Rot ausgerufen. Die Hitzewelle dürfte die ganze Woche lang andauern.
Für Rom werden die kommenden Tage etwa Höchsttemperaturen von 42 Grad prognostiziert. In Teilen Sardiniens und Siziliens kann es möglicherweise noch heißer werden ‒ von bis zu 48 Grad ist die Rede.
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Auch viele TirolerInnen machen derzeit Urlaub in den von der Hitze besonders betroffenen Regionen in Italien, Griechenland oder Spanien. Wir suchen Leserfotos (mit kurzer Beschreibung der Lage). Einfach bei der Bildergalerie direkt hochladen.
Der Temperaturanstieg sei auf eine Welle heißer Luft zurückzuführen, die direkt aus Afrika kommt, erklärte der Meteorologe Mattia Gussoni. Das afrikanische Hochdruckgebiet wirke wie ein Schutzschild über Italien und verhindere das Eindringen kühlerer Strömungen. Besorgniserregend sei die Situation in Sardiniens Hauptstadt Cagliari und Umgebung.
Die Schwüle wird die Menschen noch mindestens bis Mittwoch schwer belasten. Eine Atempause von der Hitzewelle wird im Norden zwischen Donnerstag und Freitag erwartet. Dann sollen einige Gewitter für Abkühlung sorgen.
Höchste Alarmstufe für Teile Andalusiens
Auch in Spanien stöhnen Einheimische und Touristen gleichermaßen unter der Hitze. Kaum war die zweite offizielle Hitzewelle des diesjährigen Sommers am Donnerstag nach vier Tagen wieder abgeebbt, kündigte der nationale Wetterdienst Aemet eine neue Hitzeperiode an. Zwischen Montag und Mittwoch werde es Temperaturen von 42 bis 44 Grad geben, hieß es. Aemet rief für Teile Andalusiens im Süden Spaniens ab Montag die höchste Alarmstufe aus. Aber auch in anderen Regionen des Landes, zum Beispiel in Madrid, soll die 40-Grad-Marke erreicht oder übertroffen werden.
Aemet warnte, dass die oft von geringer Luftfeuchtigkeit begleitete Hitze das Risiko von Waldbränden "in die Höhe schießen" lasse. Auf der Kanareninsel La Palma kämpfte man am Sonntag gegen ein Feuer, das innerhalb eines einzigen Tages knapp 4700 Hektar zerstört hatte. Das entspricht grob rund 6500 Fußballfeldern. Mehr als 4000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
Kurze Verschnaufpause in Griechenland
In Griechenland haben am Sonntag Nordwinde eingesetzt und die Temperatur fiel in fast allen Regionen des Ferienlandes auf Werte unter 40 Grad. Noch am Samstag waren unter anderem auf der Ferieninsel Kreta rekordverdächtige Temperaturen von 44,2 Grad gemessen worden.
Ein Ende der Hitzewelle ist jedoch nicht in Sicht. Von Mittwoch an werde es wieder mit der Temperatur aufwärts gehen, sagte eine Meteorologin im staatlichen Rundfunk. Kommendes Wochenende soll es in Athen 44 Grad heiß werden. Wegen der extremen Trockenheit und der Winde sei die Waldbrandgefahr sehr hoch, warnte der Zivilschutz.
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In Bulgarien gab es am Wochenende kurze Entspannung - die Temperaturen stiegen kaum über 40 Grad Celsius. In der Hauptstadt Sofia waren es 34 Grad. Glühende Hitze wird das Balkanland Meteorologen zufolge jedoch ab Montag wieder fest im Griff halten. Die 40-Grad-Marke soll dann geknackt werden - etwa in der Donaustadt Russe und in Sandanski nahe der griechischen Grenze.
Der beunruhigende Trend für die kommenden zwei Wochen sei, dass die extreme Hitze kaum nachlassen werde, hieß es. Schon jetzt warnt die Feuerwehr vor Wald- und Flächenbränden.
Wasserknappheit in Istanbul
Auch in der Türkei warnte der Wetterdienst vor extremer Hitze in den kommenden Tagen. In der Urlaubsregion Antalya würden etwa Temperaturen von mehr als 40 Grad erwartet. Auch in den im Februar von Erdbeben zerstörten Regionen in der Südtürkei bleibt es extrem heiß. Der Wetterdienst mahnte vor allem ältere Menschen und Kinder, zwischen 11 und 16 Uhr besonders vorsichtig zu sein.
In der Millionenmetropole Istanbul schrumpfen derweil die Wasservorräte. Die Speicherseen der Stadt seien nur noch zu 41 Prozent gefüllt, teilte die zuständige Behörde mit. Das sei der niedrigste Stand um diese Jahreszeit seit neun Jahren. (TT.com, APA, dpa)