Innsbrucker artdepot zeigt von Giuliano Caporali auf Holz, Leinwand und Papier Gemaltes
Innsbruck – Als Restaurator u. a. der wunderbaren Fresken von Piero della Francesca in der Franziskanerkirche von Arezzo liegt für Giuliano Caporali logischerweise die Latte für die eigene Malerei sehr hoch. In der er sich ganz dem Reiz der Farbe verschrieben hat, die er in seinen gern quadratischen Bildern zu Farb- räumen erweitert. Indem er die Farben in bis zu 40 Schichten auf Leinwände lasiert, die bis auf die Oberfläche diffus durchscheinen. Sie virtuell infiltrieren, versiegelt durch die finale Schicht, die durchaus expressiv handschriftlich daherkommen kann.
Verdichtet zu Strukturen, wie man sie von abblätternden alten Mauern kennt. Da outet sich wahrscheinlich der Restaurator, um diese vage Situation bisweilen mit Mustrigem zu konkretisieren, das Caporali in die nassen Oberflächen infiltriert. Als Hommage an den von ihm verehrten Lucio Fontana schlitzt bzw. durchlöchert Caporali bisweilen aber auch seine Bilder oder er experimentiert mit Rundformen, die er in einigem Abstand vor die Wand setzt, um ein Spiel mit Schatten zu provozieren.
Die meisten seiner Bilder malt Giuliano Caporali auf Holz oder Leinwände, bisweilen auch auf handgeschöpfte Papiere. Was er durchaus öfter tun sollte, so schön sind diese Arbeiten in ihrer subtilen Delikatesse.
📍 Artdepot. Riesengasse 8, Innsbruck; bis 5. August, Di–Fr 11–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr