Impfung in der Schwangerschaft

Grünes Licht der EMA für ersten Impfstoff gegen RS-Virus bei Babys

Steckt sich ein Baby in seinen ersten Lebenswochen mit dem RS-Virus an, hat dies häufig einen Krankenhausaufenthalt zur Folge. (Archivbild)
© AFP/MacDougall

Der Schutz gegen die Atemwegserkrankung werde durch die Impfung der Mutter während der Schwangerschaft aufgebaut.

Amsterdam – Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht für die Zulassung des ersten Impfstoffes gegeben, der Babys gegen das sogenannte Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) schützen kann. Der Schutz gegen die Atemwegserkrankung werde durch die Impfung der Mutter während der Schwangerschaft aufgebaut, teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit. Die EU-Kommission muss der Zulassung des Impfstoffs Abrysvo noch zustimmen.

Abrysvo ist nach Angaben der Behörde der erste Impfstoff, mit dem auch Babys bis zu sechs Monaten geschützt werden können. Sie empfahl ihn aber auch, um Erwachsene ab 60 Jahren vor einer Infektion zu schützen. Nach der Impfung bildet das Immunsystem eines Menschen spezifische Antikörper und T-Abwehrzellen, die dazu beitragen, eine RSV-Infektion zu verhindern. Bei schwangeren Frauen durchdringen die Antikörper laut EMA die Plazenta und geben dem Kind bis zu sechs Monaten nach der Geburt einen Schutz.

RS-Virus für Babys und ältere Menschen gefährlich

Atemwegserkrankungen durch das RS-Virus verlaufen der EMA zufolge meistens mild. Aber gerade bei kleinen Kindern und bei besonders anfälligen älteren Erwachsenen könne es auch einen schweren oder sogar tödlichen Verlauf geben. Die häufigsten Nebenwirkungen bei Schwangeren waren der EMA zufolge Schmerzen an der Einstichstelle, Kopf- und Muskelschmerzen. Bei den Personen über 60 Jahre waren Schmerzen an der Impfstelle eine häufige Nebenwirkung.

Bereits im Juni hatte die EU-Kommission den Impfstoff "Arexvy" gegen das RS-Virus zugelassen – für Erwachsene ab 60 Jahren. In Europa verursacht das RSV nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts jedes Jahr bei Menschen ab 65 Jahren schätzungsweise 250.000 Klinikaufenthalte und 17.000 Todesfälle im Krankenhaus. (APA/dpa)

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