WSG kommt im ÖFB-Cup mit blauem Auge davon, Imst feiert Sensation
Die WSG Tirol setzte sich in Bad Schallerbach erst in der Verlängerung nach harten Kampf mit 3:2 (1:1) durch. Der SC Imst siegte mit "deutschen Tugenden".
Bad Schallerbach – Mund abputzen und kräftig durchschnaufen. Was die WSG Tirol beim OÖ-Cupsieger Bad Schallerbach über 120 Minuten und einer Verlängerung, die man sich nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit in der ersten ÖFB-Cuprunde gerne erspart hätte, gezeigt hat, nährte nicht gerade die Hoffnungen auf den nahenden Bundesliga-Start.
„Die Leistung war nicht gut, da brauchen wir gar nicht reden. Wir gehen zweimal in Führung und holen sie zweimal mit einem billigen Fehler und einer Roten Karte aus der Emotion wieder ab. Sie sind dann gierig geworden und das haben wir beim 3:2 ausgenützt“, atmete Cheftrainer Thomas Silberberger durch.
„Die sind so schlecht. Die steigen ab“, grölten einige Heim-Fans ins Mikro von ÖFB-TV. Vor allem der 31-jährige Ex-Wackerianer Alexander Fröschl stellte die WSG-Defensive vor Probleme. Nach der Papierform-gerechten 1:0-Führung durch Neuerwerbung Aleksander Buksa nach Ranacher-Flanke (14.) war es eben Fröschl (29.), der ausglich. Und als Valentino Müller in der Verlängerung zum 2:1 (96.) traf, tanzte Joker Justin Forst bei seinem Platzverweis (102.) und vor dem 2:2 aus der Reihe. Gut, dass die 20-jährige polnische Genua-Leihgabe Buksa kurz vor der verletzungsbedingten Auswechslung per Doppelpack zum 3:2 (114.) und erlösenden Siegtreffer traf.
„Unsere Leistung war einfach nicht gut. Wir haben uns im Ballbesitz nichts zugetraut. Ich weiß nicht, an was das liegt. Und das müssen wir sicher aufarbeiten. Letztlich zählt im Cup aber nur das Weiterkommen“, stellte WSG-Kapitän Müller klar. Die junge WSG-Elf machte sich das Leben beim Cupfight selber sehr, sehr schwer.
Imst mit „deutschen Tugenden“ siegreich
Der SC Imst liebäugelte vor dem ÖFB-Cup-Erstrunden-Match gegen den völlig neuformierten Zweitliga-Aufsteiger SW Bregenz mit einer Sensation und ließ am Freitag auch Taten folgen.
Stefan Lorenz (26.) brachte den Regionalliga-Tirol-Klub aus dem Oberland vor der Pause nicht unverdient in Führung und setzte in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit mit dem 2:0 (91.) den vielumjubelten Deckel drauf. Die Vorarlberger rund um Starcoach Andi Heraf wurden zwar in der zweiten Hälfte deutlich gefährlicher, fanden gegen den beherzten Imster Abwehrriegel vor dem starken Goalie Emanuel Ponholzer aber kein Durchkommen, letztlich war immer wieder ein Tiroler Bein oder Kopf dazwischen.
„Die Jungs haben sich das heute verdient, weil wir bis zur 30. Minute dominant waren und mutig gespielt haben. Ich freue mich mega, weil fünf Stammspieler (Hamzic, Prantl, Hellermann, Eller, Auböck) gefehlt haben und Flo Jamnig dann mit gebrochenem Zeh früher rausmusste“, frohlockte Imst-Coach Bernie Lampl und spielte rund um Matchwinner Lorenz auf „deutsche Tugenden“ an. Der Auftakt in der Regionalliga West in der Reichenau (30.7.) kann kommen. (lex)