Klimaprotest an Hafen Malmös

Polizeianweisung nicht befolgt: Greta Thunberg muss Geldstrafe zahlen

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg verweigerte polizeiliche Anweisungen – nun muss sie eine Geldstrafe bezahlen.
© APA/AFP/TT News Agency/ANDREAS HILLERGREN

Um gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe zu protestieren, beteiligte sich Greta Thunberg an einer Blockade des Ölhafens von Malmö. Weil sie dabei polizeiliche Anweisungen nicht befolgte, muss die Klimaaktivistin nun eine Geldstrafe bezahlen.

Malmö – Am Montag musste sich die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg vor einem Gericht in Malmö verantworten. Die 20-Jährige gab zu, bei einer Protestveranstaltung vergangenen Monat in der südschwedischen Stadt den Anweisungen der Polizei nicht gefolgt zu sein, bestritt jedoch, dass es sich dabei um eine Straftat handle. Die Klimakrise sei ein Notfall, weshalb ihre Tat gerechtfertigt wäre.

Wir wollen nicht nur zuschauen, sondern die Infrastruktur für fossile Brennstoffe physisch stoppen. Wir holen uns die Zukunft zurück
Greta Thunberg

Das Gericht erkannte diese Argumentation nicht an und verurteilte die 20-Jährige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu 30 Tagessätzen von je 50 Schwedischen Kronen (umgerechnet rund 4,30 Euro). Zudem muss sie 1000 Kronen (etwa 86,50 Euro) an einen Fonds zur Unterstützung von Gewaltopfern zahlen.

Gemeinsam mit weiteren Teilnehmern der Umweltschutzgruppe Ta tillbaka framtiden (Die Zukunft zurückerobern) beteiligte sich Thunberg mehrere Tage lang an einem organisierten Klimaprotest, bei der Aktivisten versuchten, Zu- und Abfahrten des Hafens von Malmö zu blockieren. Unter anderem wurde auch ein Tankwagen mit Öl am Verlassen des Hafens gehindert.

Dazu postete Thunberg ein Bild von sich selbst, auf welchem sie vor einem Lastwagen posierend ein Plakat mit der Aufschrift Jag blockerar tankbilar (Ich blockiere Tankwagen) in den Händen hielt. Die Teilnehmer dieses Protestes wollten damit gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe protestieren. Neben Thunberg wurden auch weitere Aktivisten angeklagt, die sich ebenfalls geweigert hatten, die Straße zu räumen, obwohl sie mehrfach von Polizisten dazu aufgefordert wurden.

Bereits mit 15 Jahren verbrachte Thunberg ihre Freitage vor dem schwedische Parlament in Stockholm, wo sie anstatt die Schule zu besuchen für effektivere Klimaschutzmaßnahmen demonstrierte. Bereits nach wenigen Monaten weiteten sich die wöchentlichen Streiks zur globalen Protestbewegung „Fridays for Future" aus, an der auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler Österreichs teilnahmen. Ihre Schulstreiks beendete Thunberg im Juni, da sie ihren Abschluss gemacht hatte.

Doch nach wie vor prangert die junge Aktivistin regelmäßig Regierungen in harschen Worten dafür an, dass sie nicht genug gegen die Klimaerwärmung täten. Vor dem Gerichtsgebäude versammelten sich am Montag eine Reihe von Unterstützern Thunbergs.

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