🗓️ Von 27. Juli bis 12. August

31. Outreach-Festival in Schwaz: Zart gezeichnete Aufbrüche

Vokalistin Valerie Costa und Bassist Danny Ziemann stehen am 10. August um 19 Uhr auf der Outreach-Bühne im Mathoi-Haus.
© Simon Rainer

Franz Hackls Outreach-Festival geht von 27. Juli bis 12. August in die 31. Ausgabe.

Schwaz – Auch 2023 gibt es im Outreach-Konzertkalender keine Highlights, sagt Franz Hackl. Er will als Initiator, Programmmacher und Mitmusiker bei seinem Musikfestival alle gleichberechtigt behandeln. So halte er es schließlich seit 30 Ausgaben von Outreach in Schwaz. Das 31. begeht der Trompeter, der neben Schwaz New York seine Heimat nennt, am Donnerstag, 27. Juli. Heuer mit neuen Orten, neuen Acts, neuen Einflüssen und dem etwas sperrigen Titel „Icons of Unorthodoxy – Unified by Diversity – Unexpected Kindness“ .

Als „unorthodoxe Ikonen“ identifiziert Hackl niemand Geringeren als Frida Kahlo, Nelson Mandela oder David Bowie – also Personen, die „den Status quo aufbrechen“, meint der Schwazer Musiker. Als regionalen Vertreter schiebt er den vor Kurzem verstorbenen Hansjörg Unterlechner nach, ein Bio-Hotelbesitzer, aber auch Kunstförderer, erklärt Hackl. In dessen Hotel in Pill wird es heuer das erste Mini-Weinfest des Outreach geben, zu dem selbstverständlich Live-Musik kredenzt wird.

Pill ist nicht die einzige neue Bühne 2023: Erstmals bespielt wird der Grafenpark am Palais Enzenberg – und zwar gleich zum Auftakt am 27. Juli, bevor Hackl mit dem SPARK Orchestra in den Sparkassenpark wechselt. Neu ist auch das finale, dritte Outreach-Wochenende (10. bis 12. August), das neben Kammerjazz (etwa mit Valerie Costa & Danny Ziemann) auf Stilmix (z. B. mit der Tiroler Band Oberian) setzt. Gleichzeitig läuft im Mathoi-Haus die Ausstellung von Ernst Caramelle, der dem Outreach heuer sein zartes Aussehen (siehe Programmheft) verleiht.

Aufgebrochen wird auf stilistischer Ebene 2023 gleich mehrfach. Anja Obermayr (Anja Om Plus) steht für A-cappella-Virtuosität – und Pop; Sketchbook Quartet hingegen für Experimentierfreude, besonders auf Instrumentenebene. Beide stehen dieses Jahr auf der Mainstage im SZentrum (3. bis 5. August).

Vergleicht man das Programm mit den früheren Jahren, erkennt man: das Line-up wird jünger und heimischer. Und weiblicher – wenn auch noch fernab von ausgeglichen. Die einstigen „Stammgäste“, Gene Pritsker etwa oder Dave Taylor, sind in der parallel laufenden Academy (27. Juli bis 13. August) und im Outreach Orchestra vertreten. Wichtige Inputs bekommt Outreach von Co-Direktor Clemens Rofner – besonders was die heimische Szene anbelangt, bestätigt Hackl. In Sachen Frauenanteil wolle man sich noch „verbessern“, beteuert der Trompeter. Generell gehe bei ihm aber Qualität vor. Hat der Jazz denn ein Frauenproblem? „Nein“, entgegnet Hackl, „man muss nach weiblichen Acts eben bewusst suchen“.

Weitere „Verbesserungen“ verspricht Hackl heuer im technischen Bereich. Mit eigenen Servern soll der Online-Unterricht, der auch abseits der Academy buchbar ist, optimiert werden. Und: Die SZentrum-Abende werden in den Außenbereich gestreamt – für all jene, die zwischen den 20-minütigen Sets mal Luft schnappen müssen. (bunt)

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Angela Dähling

Angela Dähling

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