Hagel, entwurzelte Bäume, zerstörte Häuser: Schwere Unwetter in Norditalien dauern an
Schwere Unwetter in Norditalien hinterließen eine Spur der Verwüstung. Der Gardasee wurde Montagabend von einem heftigen Hagelsturm heimgesucht. Besonders betroffen waren auch Mailand und große Teile der Lombardei.
Mailand – Welche Ausmaße die schweren Unwetter in Norditalien angenommen haben, ist in den sozialen Netzwerken hinlänglich dokumentiert. Videos der vergangenen Woche aus Seregno zeigten Wasser- und Hagelmassen in den Straßen, auf Facebook wurden Bilder mit faustgroßen Hagelkörnern geteilt.
Seit Tagen wird Norditalien von schweren Unwettern heimgesucht, die auch in der Nacht auf Dienstag andauerten. Besonders die Metropole Mailand sowie große Teile der Lombardei waren betroffen. Starke Sturmböen sowie weitere schwere Hagelschauer und Regenfälle zogen durch die Region. Die Unwetter forderten bereits erste Verletzte und Todesopfer.
In Mailand wurde ein Mann schwer verletzt. In Brescia starb eine 16-jährige, nachdem sie von einem umfallenden Baum getroffen wurde. Der Regen sei zwar in Mailand kurz, aber sehr intensiv gewesen, meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag.
Der starke Wind sowie Hagelkörner teils so groß wie Tennisbälle kamen erschwerend hinzu. „Es fühlt sich an wie das Ende der Welt", war in den sozialen Medien zu lesen. Fotos von zentralen Straßen der Metropole zeigten am Morgen die Verwüstung: Entwurzelte Bäume blockieren Straßen oder liegen auf Autos, Häuser sind beschädigt und Dachziegel am Boden zerstreut.
Schwerer Hagelsturm am Gardasee
Auch in der Gegend rund um den bei Urlaubern beliebten Gardasee wüteten die Unwetter. Am späten Montagabend ging dort ein heftiger Hagelsturm nieder – riesige Hagelkörner zertrümmerten Autofenster und demolierten Wohnwagen. Ebenso waren erneut Teile der Region Venetien im Norden betroffen. Der Präsident der Region, Luca Zaia, teilte Dienstag früh mit, dass in der Gegend ein 16-Jähriger von einem Ast schwer verletzt worden sei. Sieben Menschen wurden leicht verletzt.
📽️ Video | Massive Schäden nach Hagelgewitter am Gardasee
Bereits am vergangenen Wochenende hatten teils heftige Unwetter in Norditalien erhebliche Schäden angerichtet. Betroffen waren unter anderem die Gegend um Bologna und die Adriaküste, aber auch aus die Provinzen Reggio Emilia, Ferrara und Ravenna. Für Furore sorgte ein Video, auf dem zu sehen war, wie Badegäste bei Ravenna in Massen vor Wind und Regen vom Strand flohen.
Die Gewitterfront in der Nacht zum Dienstag zog auch durch Friaul-Julisch Venetien und Slowenien eine Spur der Verwüstung. Schäden gab es unter anderem in den friaulischen Provinzen Udine und Görz.
Dächer wurden beschädigt, auch Bäume und Strommasten stürzten um. Die Einsatzkräfte berichteten dort von Windböen mit 130 Stundenkilometern. Über 5000 Haushalte waren ohne Strom. Der Hagel zerstörte Weinstöcke. Die Bahnverbindung auf der Strecke Casarsa-Udine musste stundenlang unterbrochen werden.
Feuerwehr und Zivilschutz im Dauereinsatz
Einige Personen, die sich während des Unwetters im Auto befanden, wurden wegen Verletzungen behandelt, die sie sich zugezogen hatten, als die riesigen Hagelkörner die Windschutzscheiben durchschlugen. Die Einsatzkräfte vor Ort waren im Dauereinsatz. Das Regionalkommando der Feuerwehr in Friaul berichtet von mehr als 300 Anrufen, bei denen es insbesondere um umgestürzte Bäume auf Straßen und Autos, beschädigte Häuser und Überschwemmungen ging.
Der Zivilschutz von Friaul-Julisch-Venetien hatte mehr als 300 Freiwillige mit 100 Fahrzeugen im Einsatz. In Slowenien war vor allem die Region rund um Nova Gorica von Sturm und Hagel betroffen. (TT.com, APA)
14 Verletzte im Krankenhaus
Erneut schwere Unwetter in Norditalien: Tennisballgroße Hagelkörner fielen vom Himmel
Extremwetter hält weiter an