Spezialisten bekämpfen Feuer auf Frachter vor niederländischer Küste
Noch immer brennt der Autofrachter vor der holländischen Wattenmeerinsel Ameland. Der Funkverkehr der Rettungskräfte gab Hinweise auf den Ursprung des Feuers.
Den Haag – Vor der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland wird der Kampf gegen das Feuer auf einem Frachtschiff mit rund 3800 Autos fortgesetzt. Nach mehr als 24 Stunden war der Brand am Donnerstag noch immer nicht unter Kontrolle. Bergungsspezialisten und die Wasserbehörde überlegten, wie man das etwa 200 Meter lange Schiff bergen kann. Befürchtet wurde eine Umweltkatastrophe bei einem Sinken des Frachters.
Der Funkverkehr der Rettungskräfte gab Hinweise auf den Ursprung des Feuers. „Das Feuer hat begonnen in der Batterie eines elektrischen Autos“, heißt es im Funkverkehr der Rettungskräfte aus der Nacht zu Mittwoch, nachdem sie Kontakt mit dem Kapitän hatten. Teile des Funkverkehrs veröffentlichte der niederländische TV-Sender Rtl am Donnerstag auf seiner Homepage.
An Bord des Schiffes waren nach Reedereiangaben knapp 3800 Autos, darunter auch 25 elektrische. Eines davon soll explodiert sein, so wird es im Funkverkehr mitgeteilt. „So wie es aussieht, ist auch ein elektrisches Auto explodiert.“ Die Explosion soll aber das Schiff nicht beschädigt haben.
Minister schätzt Gefahr für Ölpest als gering ein
Wenn Öl und die knapp 3800 Autos an Bord ins Wasser geraten, könnten das unter Schutz stehende Wattenmeer sowie die Küsten verseucht werden. Nach Einschätzung des zuständigen Ministers ist die Gefahr einer Ölpest aber gering. Wenn Treibstoff aus dem Frachter ausströmen sollte, würde sich der Richtung Norden in die offene See verbreiten, teilte der Minister für Infrastruktur und Wasserverwaltung, Mark Harbers, dem Parlament in Den Haag am Donnerstag mit. Er berief sich dabei auf die Vorhersagen für Wind und Strömung.
„Die heutigen und für die kommenden Tage vorhersehbaren Wind- und Wellenrichtungen sind so, dass eine mögliche Verschmutzung sich Richtung Norden verbreiten würde und also nicht zu den Wattenmeerinseln“, teilte der Minister mit. Inseln, Küstenorte und Umweltschutzorganisationen befürchten hingegen eine Umweltkatastrophe, sollte der Frachter „Fremantle Highway“ sinken.
Die Küstenwache fürchtet, dass das Feuer noch Tage oder sogar Wochen dauern könnte. Direkt Löschen ist nach Angaben der Küstenwache gefährlich. Denn das Löschwasser könnte das Schiff zum Kentern bringen.
Die „Fremantle Highway“ war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch etwa 27 Kilometer vor der Küste der Wattenmeerinsel Ameland Brand ausbrach. Die Besatzung musste das Schiff verlassen. Dabei starb ein Mensch, 22 wurden leicht verletzt. (APA, dpa)
Löschen schwierig