Irische Musikerin verstorben

„Sie war eine Naturgewalt“: Superstars aus aller Welt trauern um Sinéad O'Connor

Die Welt trauert um Sinéad O'Connor.
© imago/Landmark Media

Am gestrigen 26. Juli verstarb die irische Sängerin Sinéad O'Connor im Alter von nur 56 Jahren. Fans rund um den Globus bekunden ihre Trauer und auch ihre Musikkollegen und -kolleginnen gedenken der Sängerin.

Ihre einzigartige Stimme und Lieder wie "Nothing Compares 2 U" machten Sinéad O'Connor berühmt. Aufsehen erregte sie auch mit ihrem politischen Aktivismus und ihrem Einsatz für marginalisierte Gruppen. So trat sie etwa bei der Gay Pride 1988 in London auf, kurz nachdem in Großbritannien ein Gesetz erlassen wurde, das die "Förderung der Homosexualität" verbot. Außerdem sprach sie sich in der Sendung Saturday Night Live offen gegen die katholische Kirche aus und zerriss ein Bild von Papst Johannes Paul II., um auf den Missbrauch in der Kirche aufmerksam zu machen. Nun ist die erst 56-jährige Irin verstorben und die Welt trauert.

"Kann das sein? So, so traurig, das zu hören. Gott segne dich, Sinéad", schreibt etwa Queen-Gitarrist Brian May auf seinem Instagram-Kanal unter einem Video von O'Connor. Der englische Sänger Yungblud zeigt sich "schockiert und untröstlich". "Eine echte Aktivistin", schreibt er unter O'Connors Song "Drink Before The War" auf seinem Instagram-Kanal.

Die irische Rapperin Denise Chaila teilte einen persönlichen Nachruf: "Ich weiß nicht, ob ich es jemals laut ausgesprochen habe, aber Sinéad war einer meiner Nordsterne. Sie hat mir gezeigt, dass Musik Befreiung bedeutet. Ruhm ist ein vergifteter Kelch. Überzeugung kann dich genauso in Schwierigkeiten bringen wie sie dich befreit. Es ist niemals ein Fehler, im Streben nach Freiheit Gunst oder Anerkennung zu verlieren. (...) Shuhada' Sadaquat, ich wünschte, wir hätten dich zu Lebzeiten so sehr geehrt, wie wir dein Fehlen betrauern werden. Ich wünschte, wir hätten als Nation schneller gelernt, dem Respekt zu zollen, was wir nicht verstanden haben. Mögen alle, die sie liebten, wissen, dass sie nicht allein trauern."

Sängerin Pink honorierte O'Connor, die in späteren Jahren zum Islam konvertierte und ihren Namen zu Shuhada' Sadaquat änderte, am Mittwochabend bei ihrem Konzert, indem sie eine Coverversion des Hits "Nothing Compares 2 U" sang. Der irische Sänger Hozier ehrte seine Landsfrau auf dieselbe Weise bei seinem Konzert in Belfast. "Ich gehe als Künstler auf den Straßen, die sie geebnet hat", sagt er.

Sinéad O'Connor, später Shuhada' Sadaquat, bei einem Auftritt in San Francisco.
© IMAGO/ZUMA Wire

Schauspielerin Jamie Lee Curtis berichtet in einem emotionalen Instagram-Post von einem besonderen Erlebnis: "Ich habe Sinéad einmal Acappella in einer leeren Kapelle in Irland singen gehört. Es war im Bau im Privathaus unseres Wirts. Es war eines der schönsten Dinge, die ich je in meinem Leben gehört habe. Wir haben uns dann zusammen Eminem auf einem Festival angeschaut." Curtis fährt fort: "Ich liebte sie. Ihre Musik. Ihr Leben." Weiters nennt sie O'Connor eine Kriegerin und Rebellin und appelliert an ihre FollowerInnen, sich O'Connors Dokumentation "Nothing Compares" anzuschauen. "Brilliant. Herzzerreißend. Ruhe gut. Ruhe in Macht. Ruhe in Frieden", schreibt sie.

Zahlreiche weitere Stars verliehen ihrer Trauer Ausdruck

Peter Gabriel: "Sinéad war ein außergewöhnliches Talent. Sie konnte uns mit einer Offenheit und Leidenschaft berühren, mit der sich so viele Menschen identifizieren konnten. Der Weg, den sie wählte, war immer schwierig und kompromisslos, aber auf Schritt und Tritt zeigte sie ihren Geist und ihren Mut. Ich schätze mich glücklich, die Chance gehabt zu haben, mit ihr zusammenzuarbeiten."

Melissa Etheridge: "Das ist so eine Tragödie. Was für ein Verlust. Ihr ganzes Leben lang wurde sie verfolgt. Was für ein Talent."

Ice-T: "Respekt an Sinéad [...] Sie stand für etwas [...] Anders als die meisten Menschen [...] Ruhe in Frieden."

Alison Moyet: "Ich wollte oft mit ihr Kontakt aufnehmen, tat es aber nicht. Ich erinnere mich an ihren Start. Erstaunliche Präsenz. Eine Stimme, die Steine aufsprengen ließ."

Bryan Adams: "RIP Sinéad O'Connor, ich habe es geliebt, mit dir zusammenzuarbeiten, Fotos zu machen, gemeinsam Auftritte in Irland - und zu plaudern ..."

Jim Kerr (Simple Minds): "Das, woran ich mich jetzt am meisten erinnere, als ich sie [...] traf, war die Schönheit ihres sanften Sprechakzents. ... Als Simple Minds mit Sinéad auf Tournee gingen, konnten wir das Ausmaß von Sinéads außergewöhnlichem Talent aus nächster Nähe erleben, es war mehr als kolossal. Aus diesem Grund schmerzt uns heute das Herz."

Tori Amos: "Sinéad war eine Naturgewalt, eine brillante Songwriterin und Interpretin, deren Talent wir so schnell nicht wiedersehen werden. Solch eine Leidenschaft, eine so intensive Präsenz und eine wunderschöne Seele, die so mutig gegen ihre eigenen Dämonen kämpfte. Ruhe in Frieden, liebe Sinéad, du wirst für immer in unseren Herzen sein."

Yusuf/Cat Stevens: "Traurig, vom Tod von Schwester Shuhada Sadaqat, auch bekannt als Sinéad O'Connor, zu hören. Sie war eine zarte Seele, möge Gott, der Barmherzige, ihr ewigen Frieden schenken."

Morrissey (an die Presse gerichtet): "Ihr lobt sie jetzt nur deshalb, weil es zu spät ist. Ihr hattet nicht den Mut, sie zu unterstützen, als sie noch lebte und sie euch gebraucht hat."

Die berührenden Worte von Fans, Freunden und KollegInnen zeigen, wie sehr Sinéad O'Connor geschätzt wurde und wird, sowohl für ihre Kunst, als auch für ihren politischen Einsatz und ihren starken Charakter.

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