8,7 Mio. Euro Abgaben und Strafen

16 Prozent mehr Strafanträge: Schwarzarbeit in Österreich auf dem Vormarsch

Die Finanzpolizei kontrollierte auch in Tirol. Dabei wurden etliche Übertretungen festgestellt.
© BMF

Nach 1265 Strafanträgen im Vorjahreszeitraum waren es heuer 1515 Anträge.

Wien, Innsbruck – Die Finanzpolizei im Amt für Betrugsbekämpfung hatte im ersten Halbjahr 2023 wieder alle Hände voll zu tun. Bei mehr als 13.000 Arbeitsmarktkontrollen mussten im Vergleichszeitraum zum Vorjahr um 16 % mehr Strafanträge gestellt werden. Insgesamt wurden zwischen Jänner und Juni rund 11,2 Mio. Euro an Strafen beantragt. Zusätzlich zu den Kontrollen und Überprüfungsmaßnahmen wurden rund 8,7 Mio. Euro an Abgaben und Strafen eingetrieben.

In Tirol gab es laut Finanzpolizei insgesamt 363 Strafanträge in der Höhe von insgesamt rund 840.000 Euro. Die meisten Vergehen betrafen das Ausländerbeschäftigungsgesetz (141) und Lohn- und Sozialdumping (119).

Im Bereich der Arbeitsmarktkontrollen sind die Strafanträge wegen Schwarzarbeit in Österreich deutlich gestiegen: Waren es zwischen Jänner und Juni 2022 insgesamt 1264 Anträge, so ist diese Zahl heuer auf 1516 gestiegen. Die Finanzpolizei ist im Zuge ihrer Kontrollen auch für Steueraufsichtsmaßnahmen zuständig. Auch hier stieg die Anzahl an Verstößen. 2022 waren es von Jänner bis Juni 2294, in diesem Jahr sind es mit 2543 deutlich mehr geworden. Das sei vor allem auf intensivierte Ermittlungen bei organisierter und gewerbsmäßiger Abgabenhinterziehung durch Scheinunternehmen und Betrugsfirmen zurückzuführen.

Heuer wurden zudem insgesamt 265 Glücksspielgeräte beschlagnahmt, das sind um 25 Automaten mehr als im ersten Halbjahr 2022. Insgesamt wurden 2,8 Mio. Euro an Strafen nach dem Glücksspielgesetz beantragt, fast doppelt so viele wie im Halbjahr 2022. Zurückzuführen ist das vor allem auf wenige, aber besonders grobe Verstöße. Dennoch bewege man sich hier im Vergleich zu früheren Zeiten auf einem niedrigen Niveau. (hu)