Rätsel um Humanoiden: Roboter entwickelt Eigenleben
Wissenschafter rätselten, wie der Humanoid „Justin“ ohne entsprechende Programmierung Probleme lösen konnte
Hamburg – Seit Längerem diskutieren Wissenschafter und Historiker über die drohende Gefahr sich selbständig machender Künstlicher Intelligenz (KI). Nun hat laut einem Bericht des Onlinemagazins DUP Unternehmermagazin der im Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelte humanoide Roboter „Justin“ sein Entwickler völlig verblüfft. „Justin“ löste mit einem Würfel in der Hand Aufgaben auf eine Weise, die ihm vorher niemand beigebracht hatte.
„Er hat geschickte Bewegungsstrategien gefunden, bei denen wir uns hinterher tagelang gefragt haben: Wie macht er das genau?“, so Berthold Bäuml, dessen Forschungsgruppe „Justin“ entwickelt hat. Auf jeden Fall herrschte Alarmstimmung bei den Wissenschaftern in Bayern. War die KI erwacht und hatte sich selbstständig gemacht? Bäuml lehnt die Auslegung, der Roboter habe ein Bewusstsein entwickelt, allerdings kategorisch ab und spricht von „Science-Fiction“. Er sagt aber: „Da sind Dinge, die nur der Roboter, weil er seinen Körper selber versteht, herausfinden konnte, und die wir händisch nie hätten programmieren können.“
Irgendwann habe man im Team die Lösung für die Bewegungen gefunden: „Manchmal hat er ganz schlau den Finger unter den Würfel geschoben, um ihn, falls er langsam runterrutscht, wieder hochzulupfen.“ Bäuml bestätigte gegenüber dem Onlinemagazin außerdem, dass die Forschungsgruppe an einer Haut für Roboterhände arbeite, um sie noch besser fühlen und realistischer aussehen zu lassen. Der nächste Schritt sei, in dieses geschickte Manipulieren jetzt auch feinfühlige Haut mit einzubeziehen. Der Roboter werde, kündigt Bäuml an, einmal so geschickt und feinfühlig sein, dass er eine Prise Salz so lange zwischen den Fingern reiben könne, „bis nur noch ein Salzkorn übrig“ sei. (TT)