Personalnot im Schwazer Spital schränkt Geburt mit Hebammen ein
Schwaz – Rund um die Uhr war es bisher werdenden Müttern möglich, betreut von Hebammen im Schwazer Bezirkskrankenhaus zu gebären. Die sehr intime und familiäre Geburtshilfe, bei der sich die Hebamme viel Zeit für die werdende Mutter nimmt, wurde immer beliebter in den letzten Jahren. Gut 40 Prozent der rund 600 jährlichen Geburten im Schwazer Spital sind mittlerweile Hebammen-Geburten.
Jetzt macht die Personalnot auch hier Veränderungen nötig. Statt bisher 24 Stunden an allen sieben Wochentagen ist künftig die Hebammen-betreute Geburt in Schwaz an den Wochenenden nicht mehr möglich. Laut Karin Jeggle-Riha, Primaria der Gynäkologie und Geburtenstation im BKH, habe man „schweren Herzens beschlossen, ab September einen Wochenkreißsaal einzuführen, um der aktuellen Personalsituation im Bereich der Geburtshilfe zu begegnen“. Diese Maßnahme ermögliche es, die Patientinnen bestmöglich zu betreuen und gleichzeitig deren Sicherheit zu gewährleisten.
Der Wochenkreißsaal im BKH Schwaz wird von Montag ab 7 Uhr bis Freitag 16 Uhr durchgehend geöffnet sein. An den Wochenenden stehen die Krankenhäuser in Kufstein, Hall und Innsbruck zur Verfügung. Betont wird, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit auch am Wochenende fachärztliches Personal für Gynäkologie im BKH Schwaz im Haus ist, wodurch kompetente Betreuung bei gynäkologischen Notfällen immer gewährleistet sei.
Teilzeit, Karenz, bessere Job-Angebote sind nur einige Gründe für den tirolweiten Hebammen-Mangel. Laut Jeggle-Riha seien auch Maßnahmen angesichts der seit vier Jahren anhaltenden großen Pensionierungswelle zu spät umgesetzt worden. Die Ausbildungszeit für 40 neue Hebammen endet erst 2025.