Papierkunst aus Belarus im Volkskunstmuseum: Scherenschnitte gegen die Diktatur
Das Projekt „Paper Resistance“ präsentiert Papierkunst aus Belarus – und lädt zum Mitmachen ein.
Innsbruck – Schon die Wahl der Farben kann für Künstler in Belarus gefährlich werden. Die Kombination aus Weiß und Rot etwa gilt der Staatsmacht als „extremistischer Inhalt“, weil sie an die frühere Flagge des Landes erinnert. „Alles, was auch nur leicht von den Vorgaben des Regimes von Präsident Alexander Lukaschenko abweicht, wird verfolgt, Künstlern droht Gefängnis, selbst Seniorinnen, die die falschen Süßigkeiten verteilen, gelten als Extremistinnen“, erklärt Elena Romashko. Die gebürtige Minskerin lebt seit gut zehn Jahren im Exil. Derzeit arbeitet sie in Innsbruck. Für den Kunst-im-öffentlichen-Raum-Schwerpunkt der Tiroler Künstler_Innenschaft koordiniert sie das Projekt „Paper Resistance“. Sechs weitere Künstlerinnen aus Belarus beteiligen sich mit ihren filigranen, mitunter aber auch großformatigen Papierarbeiten daran. Da einige noch in ihrem Heimatland leben – und Konsequenzen befürchten –, ziehen sie es vor, anonym zu bleiben.