Sieben Leuchttürme

e5-Gemeinde im Pitztal: Arzl schärft sein Klima-Profil

Die Gemeinde Arzl im Pitztal ist eine von 50 Tiroler e5-Gemeinden. Mit dem Energieleitbild will man das Klima noch mehr schützen.
© Paschinger

Breit diskutiertes Energieleitbild in der Pitztaler Gemeinde mit sieben Leuchttürmen.

Arzl i. P. – „Wer A sagt, muss auch B sagen“, stellt der Arzler Bürgermeister Josef Knabl fest. Als eine der 50 Tiroler e5-Gemeinden, also energieeffizienten Kommunen, müsse man sich ständig weiterentwickeln. Bisher hat man drei der fünf „e“ erreicht. Ein wichtiges Instrument zur Aufstockung dieser Energieeffizienz ist das „Energieleitbild 2030 – Arzl im Pitztal für mehr Klimaschutz“. Federführend seitens der Gemeinde war dabei Gemeindevorstand Martin Tschurtschenthaler, selbst promovierter Energietechniker und tätig bei den Kufsteiner Stadtwerken.

„Wir haben gemeinsam mit der Energieagentur Tirol fast ein Jahr an diesem Leitbild gearbeitet“, erklärt Tschurtschenthaler. Auf 24 Seiten wurden die verschiedensten Maßnahmen, die mit der Bevölkerung diskutiert wurden, aufgelistet. Zum Schluss hat man sieben „Leuchtturmprojekte“ aufgezählt. Diese umfassen die Versorgung von Gemeindegebäuden mit erneuerbaren Energien, PV-Anlagen für öffentliche und private Gebäude, Mikronahwärmenetz, Gewerbegebietentwicklung mit nachhaltigen Kriterien, einen regionalen Dorfladen und den Titel „fahrradfreundliche Gemeinde“. Tschurtschenthaler streicht drei heraus:

1Photovoltaik: Diese sei nicht nur auf allen sinnvoll nutzbaren Gemeindegebäuden bis 2030 zu realisieren, sondern auch bei Privathäusern. Ziel ist es, bis 2030 „mindestens 300 Anlagen“, also auf einem Drittel aller Häuser, umzusetzen.

2Mikrowärmenetz: „Ich selbst bin aus dem Weiler Wald. Dort stehen noch zwei jener drei Gemeindegebäude, die mit Öl geheizt werden“, so Tschurtschenthaler. In Arzl-Dorf hat man mit der Gruabe-Arena und dem Haus am Platzl bereits zwei funktionierende Anlagen. Und auch für die Feuerwehr in Leins könnte ein Zusammenschluss mit der Pelletsheizung der Volksschule Abhilfe schaffen.

3Mobilität: „Warum nutzen wir das E-Bike bloß am Wochenende“, hinterfragt der Obmann des Energieausschusses das allzu schnelle Starten des Privat-Pkw. Hier könne man viel zum Klimaschutz beitragen.

Dorfchef Knabl liegt derzeit insbesondere das Thema Beleuchtung am Herzen. Die Umstellung entlang der Straßen auf LED passiere ohnehin laufend. Ein Auge hat er auch auf den Sportplatz geworfen: „Die Beleuchtung dort ist alt, jeden Tag beim Training im Einsatz und eigentlich Lichtverschmutzung“, regt er ein neues System an. (pascal)

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