„Les Amandiers“: Da wackelt der Beichtstuhl
Liebe, Leiden und Laster in einer französischen Schauspielschule der 80er. Regisseurin Valeria Bruni Tedeschi erinnert in „Les Amandiers“ an den Start der eigenen Karriere.
Innsbruck – Stella (Nadia Tereszkiewicz in einer Glanzrolle) kämpft um die Chance ihres Lebens. Sie spielt an der renommierten Schauspielschule im „Théâtre Amandiers“ vor, in Nanterre, einem Vorort von Paris. Mit Hingabe wirft sich Stella in ihren Part als „ehrbare Dirne“ in Jean-Paul Sartres gleichnamigem Drama. Wälzt sich am Boden, schreit, weint, außer sich wie in Trance, entblößt ihre Brüste. Erst nach mehrmaligen Zurufen der Jury, dass es nun genug sei, hält sie inne.
Der erste Kommentar aus den Reihen der BegutachterInnen ist wenig ermutigend: „Glauben Sie, Sie müssen Exhibitionistin sein, um Schauspielerin zu werden?“