Moskau meldet Abschuss ukrainischer Drohne über der Hauptstadt
Zuvor wurde bereits ein Angriff auf die Schwarzmeerflotte abgewehrt. Laut dem Moskauer Bürgermeister wurde niemand verletzt. Ein Gebäude wurde beschädigt.
Moskau – Die russische Hauptstadt Moskau hat offiziellen Angaben zufolge erneut einen Drohnenangriff unweit des zentralen Wolkenkratzerviertels Moskwa City abgewehrt. Der unbemannte Flugkörper sei gegen 4.00 Uhr Freitag früh (3.00 MESZ) von der Luftabwehr abgeschossen und danach in Trümmerteilen auf einem Ausstellungsgelände an der Uferpromenade aufgeschlagen, teilte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram mit. Verletzt worden sei niemand.
Auch das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Vorfall und machte einmal mehr die Ukraine verantwortlich. Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Reaktion.
Nach Angaben des Bürgermeisters von Moskau, der sich auf Rettungskräfte vor Ort berief, gab es keine Verletzten. "Das Wrack der Drohne fiel in den Bereich des Ausstellungszentrums und verursachte keine nennenswerten Schäden am Gebäude", teilte Sergej Sobjanin bei Telegram mit.
Den Angaben zufolge wurde die Drohne zerstört, ihre Trümmer seien auf ein Gebäude im Expo Center gefallen. Der Komplex umfasst Ausstellungspavillons sowie Mehrzweckhallen und liegt weniger als fünf Kilometer vom Kreml entfernt. Der Flugverkehr auf den vier großen Flughäfen rund um die Hauptstadt - Wnukowo, Domodedowo, Scheremetjewo und Schukowski - wurde kurzzeitig unterbrochen. Sieben Flüge wurden auf andere Flughäfen umgeleitet.
Alle Moskauer Flughäfen schränkten in der Nacht zwischenzeitlich den Flugbetrieb ein. Auf Telegram kursierten Videos, die den Moment der Explosion sowie anschließend eine Rauchsäule am Moskauer Himmel zeigen. Außerdem gab es Fotos von einer beschädigten Fassade eines Ausstellungspavillons.
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Teils wurde in sozialen Netzwerken auch die offizielle Darstellung angezweifelt, wonach die Drohne angeblich durch Moskaus Luftabwehr von ihrer eigentlichen Flugbahn abgebracht wurde. Das Portal "Agentstwo" etwa schrieb, weder die Videos noch Augenzeugenberichte deuteten auf eine Aktivität der Luftverteidigung hin.
Bereits Ende Juli und Anfang August war das Wolkenkratzerviertel Moskwa City, wo auch mehrere Ministerien ihren Sitz haben, nachts von Drohnen attackiert worden. Getroffen wurden damals die gläsernen Fassaden zweier Türme. Diese Schäden stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der vor knapp 18 Monaten von Russland angegriffenen Ukraine, wo bereits Tausende Zivilisten getötet und zahlreiche Wohngebiete zerstört wurden.
Zuvor war nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums bereits ein Drohnenangriff auf Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte südlich von Sewastopol vereitelt worden. Am späten Freitagabend hätten "die ukrainischen Streitkräfte einen erfolglosen Versuch unternommen, die Schiffe der Schwarzmeerflotte mit einer unbemannten Seedrohne anzugreifen", hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Sewastopol ist der Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte auf der annektierten Halbinsel Krim. (APA/Reuters/AFP)