Leichtathletik-WM

Medaillen-Hoffnung Weißhaidinger: „Space Traveller“ soll zu Gold fliegen

Der 31-jährige Oberösterreicher Lukas Weißhaidinger lässt seinen Diskus bei der WM fliegen.
© gepa/Hackner

Auf der Jagd nach einer WM-Medaille überlässt Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger nichts dem Zufall.

Innsbruck – Ein mit Wasser gefüllter Ring im Training, ein neues Hightech-Arbeitsgerät und Würfe mit einer Gesamtweite von 1000 Metern: Vor seinem morgigen Einsatz bei der Leichtathletik-WM in Budapest (HUN) stimmen die Vorzeichen für Österreichs Medaillen-Hoffnung Lukas Weißhaidinger. Denn dem Zufall überließ der 31-jährige Olympia-Dritte aus Taufkirchen an der Pram so gut wie nichts.

Traumflug: Das Objekt der Träume ist Edelmetall, das Objekt, das Weißhaidinger dorthin bringen soll, trägt passenderweise den Namen „Space Traveller“. Den ließ das 1,97 Meter große und 150 Kilogramm schwere Kraftpaket heuer schon weit fliegen. Der gut 500 Euro teure und 2 kg schwere Diskus soll Weißhaidinger bei der WM wortwörtlich den großen Wurf bringen. Der muss für eine Medaille wohl „69 Meter weit sein“, wie Trainer Gregor Högler erklärt. Als Ersatzgerät liegt „Hyper Super Spin“ bereit, sollten sich die Verhältnisse ändern. Weißhaidinger: „Ich werde erst kurz vorher entscheiden, welchen Diskus ich nehme.“

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ÖLV-Rekordaufgebot

Darum ist schon wieder Leichtathletik-WM

Hochform: Bei der WM 2019 in Doha flog sein Diskus 66,82 Meter weit und damit auf den Bronze-Rang. Es ist Weißhaidingers momentan einzige WM-Medaille. Wenn man sich die Ergebnisse ansieht, könnte das Jahr kaum besser gelaufen sein. Der ganz große Einsatz fehlt zwar noch, doch es finden sich von Mai bis Ende Juli neun Siege sowie ein zweiter und zwei dritte Plätze in den Ergebnislisten. Das wichtigste: Am 19. Mai flog der Diskus auf die heimische Rekordweite von 70,68 Meter – der ersehnter „70er“ war gelungen, ein Befreiungsschlag. „Mein erster 70-m-Wurf in einem offiziellen Wettkampf hat mir viel Druck genommen“, meinte Weißhaidinger. Dass die Diamond League nicht auf dem Plan stand, soll kein Hindernis sein, sondern aufgeladene Akkus garantieren.

Regen-Simulation: Und weil man kein Szenario auslassen wollte, trainierte Högler mit seinem Schützling kurzerhand „im Regen“. Ein mit Wasser befeuchteter Diskus sollte erschwerte Bedingungen sowie den rutschigen Abwurf simulieren.

1000er-Klub: Der 70er an sich war schön, nun dürfte eine weitere Marke fallen, die ihren Reiz hat. Weißhaidinger könnte bei Wettkämpfen im Jahr 2023 mit der Höchstweite über 1000 m (Gesamt) werfen. Aktuell sind es knapp 800. Quali (morgen) und Finale (Montag) kommen hoffentlich beide dazu. Und das am besten mit Edelmetall obendrauf.