635 Millionen Umsatz: PC-Spiel „Dead Island 2" der Tiroler Firma Plaion reißt voll durch
Der Umsatz des Außerferner Games-Entwicklers Plaion stieg auf 635 Millionen. Das eigene Computerspiel „Dead Island 2“ geht durch die Decke. Gerüchte über Zusammenarbeit mit Sony sind offiziell bestätigt.
Höfen – Freude in der Unternehmenszentrale in Höfen. Die Plaion Group, die früher Koch Media hieß, schließt das mit 31. März zu Ende gegangene Geschäftsjahr „mit einem profitablen und starken Umsatzwachstum von 23,2 Prozent auf 635 Millionen Euro ab. Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft“, sagt Plaion-Group-Geschäftsführer Reinhard Gratl.
Die Gruppe beschäftigt weltweit 2368 MitarbeiterInnen in 44 eigenen Firmen von USA, Europa, Australien bis nach Asien, seit mittlerweile über 29 Jahren. Die Unternehmensgruppe hat sich auf die Entwicklung und Programmierung, Lizenzierung, Produktion und Einkauf von Games (PC- und Konsolen-Titel), Filme, Game-Merchandise-Produkte und auch Games-Hardware erfolgreich fokussiert.
Der Videogames-Markt ist weltweit stark wachsend und hat im Vorjahr 231,4 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Die Prognose der Zukunft im Videogames-Markt liegt weltweit bis 2026 bei 315 Milliarden Dollar. Computer- und Videospiele sind auch in Deutschland stark gefragt. Nach hohen Zuwächsen während der Covid-Pandemie legte der Umsatz laut deutschem Branchenverband Game zuletzt 2022 auf 9,9 Milliarden Euro zu. Das ist mehr, als in Deutschland mit Filmen, Büchern und Musik in Summe erwirtschaftet wird.
So vielfältig sind die Gamerinnen und Gamer in Deutschland laut den Verbandszahlen auf GfK-Basis: Frauen machen in 48 % der Gaming Community aus, das Durchschnittsalter liegt bei 37,9 Jahren, 58 % der Sechs- bis 69-jährigen spielen Games und 78 % der Gamer sind älter als 18 Jahre. Der Markt wird von großen japanischen Unternehmen (Sony und Nintendo), von amerikanischen Konzernen (EA, Activision Blizzard, Microsoft, Take Two) und in Europa als dem größten Anbieter der börsennotierten Embracer Group AB (Mutterunternehmen der Plaion Group) und Ubisoft dominiert.
Seit 21. April 2023 ist das von Plaion in England entwickelte eigene Computerspiel „Dead Island 2“ auf dem Markt – und bereits zwei Monate nach der Veröffentlichung hat sich das Action-Abenteuer weltweit mehr als zwei Millionen Mal verkauft. Kein anderes Spiel der Plaion Group hat in den letzten drei Jahrzehnten einen solch erfolgreichen Verkaufsstart hingelegt.
Seit Wochen in der Branche zirkulierende Gerüchte werden nun offiziell bestätigt: Plaion Pictures übernimmt exklusiv den Vertrieb für Home-Entertainment-Produkte von Sony Pictures. Die Vereinbarung gilt zum 1. Oktober 2023 für Deutschland, Österreich und die Schweiz. „Wir freuen uns sehr über das Vertrauen und die Möglichkeit, Sonys künftige Releases sowie den Gesamtkatalog von Höfen ausliefern zu dürfen“, erklärt Reinhard Gratl.
Der börsennotierte schwedische Mutterkonzern Embracer Group AB ist zuletzt aufgrund des massiven Wachstums und vieler Unternehmenskäufe (im Vorjahr wurde etwa die weltweiten Rechte für „Herr der Ringe“ gekauft) in die Kritik von Anlegern und der Aktienkurs entsprechend unter Druck geraten. Deshalb wurde ein Spar- und Optimierungsprogramm vom Embracer-Vorstand für alle Unternehmensbereiche ausgegeben, welches auch von Plaion mitgetragen und umgesetzt wird. Aber allein die Verkaufszahlen von „Dead Island 2“ dürften viele Anleger wohl beruhigen.