Wetter als Belastung

Gewerkschaft will Hitzefrei am Bau ab 30 Grad

Die Hitze ist für viele etwa am Bau eine enorme Belastung.
© APA/dpa

Wien, Innsbruck – Die derzeitige Hitzewelle belastet vor allem im Job wieder viele Menschen. Gerade am Bau, wo die Hackler dem Wetter oft direkt ausgesetzt sind, ist die Arbeit sehr strapaziös. Ab 32,5 Grad im Schatten kann eine freiwillige Hitzefrei-Regelung greifen. In den Genuss dieser kam laut Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) zuletzt aber nur jeder vierte Bauarbeiter. Die GBH fordert nun eine gesetzliche Hitzefrei-Regelung ab 30 Grad, und zwar für alle Arbeiten mit hoher Hitzebe- lastung,

„Um die Gesundheit aller Beschäftigten in Österreich zu schützen, ist eine gesetzliche Regelung für alle Arbeiten unter enormen Hitzebelastungen aufgrund der Klimakrise ab 30 Grad Celsius dringend notwendig“, so GBH-Chef Josef Muchitsch. Er ist auch FSG-Chef und SPÖ-Parlamentarier.

Seit 2013 gibt es die Hitzeregelung der Bausozialpartner. Im Hitze-Rekordjahr 2019 wurden die Grenzwerte von 35 auf 32,5 Grad Celsius reduziert. Es wurde an 25 Tagen für 39.122 Beschäftigte aus 1508 Betrieben Hitzefrei gewährt. 2020 bekamen an 13 Tagen 3232 Beschäftigte aus 447 Betrieben Hitzefrei. 2021 gab es an 17 Tagen für 13.962 Beschäftigte auf 646 Baustellen Hitzefrei.

2022 war mit 24 Tagen das zweitstärkste Jahr: Für 38.842 Beschäftigte aus 1351 Betrieben gab es Hitzefrei. Damit bekam nur jeder vierte Bauarbeiter Hitzefrei. Die Zahlen für 2023 liegen ab Oktober vor, so die Gewerkschaft.

Meist werde die große Hitze ohnehin erst ab dem frühen Nachmittag erreicht. Zu diesem Zeitpunkt haben Bauarbeiter laut GBH bereits bis zu acht Stunden lang gearbeitet. Wenn Arbeitgeber oder Auftraggeber danach die Arbeiten nicht einstellen wollten, sei das „unmenschlich“. Die Folgen von Arbeiten in der prallen Sonne seien nicht nur schwere Sonnenbrände und Sonnenstiche, sondern auch bösartige Erkrankungen bis hin zum Hautkrebs, außerdem Kreislaufbelastungen und Schädigung der Augen durch UV-Strahlung. (TT, APA)

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