Er prägte Innsbrucks Kulturleben: Zum Tod von Walter Frenzel
Innsbruck – Beinahe zwei Jahrzehnte lang war Walter Frenzel Leiter des Innsbrucker Kulturamtes und damit höchster Kulturbeamter der Landeshauptstadt. Frenzels Auseinandersetzungen mit manchen Kulturschaffenden, vor allem die mit Treibhaus-Chef Norbert Pleifer, sind legendär. Letztere gipfelte in der „Entsorgung“ von Frenzels Schreibtisch im Klärwerk – und endete vor wenigen Jahren mit einem Glaserl auf die gemeinsame Vergangenheit. „Mit Frenzel konnte man streiten“, sagte Pleifer damals, „heute sind zwar alle furchtbar nett, aber der Kulturarbeit wird mit Ignoranz begegnet. Wir sind Politik und Beamtenschaft egal.“
Egal war Walter Frenzel das Kulturleben in und um Innsbruck auch nach seiner Pensionierung 2003 nicht. Er beobachtete – und kommentierte bisweilen scharfzüngig. Auch in Form von Leserbriefen.
Frenzels große Leidenschaft war die Musik. 1978 übernahm er das Städtische Konzertbüro, das damals die Symphonie-, Meister- und Kammerkonzerte organisierte. Große Namen – von Lorin Maazel bis José Carreras – holte er zumeist erstmals nach Innsbruck. Darauf sagte er 2002 im TT-Gespräch, sei er besonders stolz.
Walter Frenzel wurde 1940 in Genua geboren, wo sein Vater an der Universität lehrte. 1963 übersiedelte die Familie nach Innsbruck. Hier promovierte er 1972. Seit 1973 arbeitete er für die Stadt.
Am 12. August ist Walter Frenzel im Alter von 83 Jahren gestorben.