Nachfrage laut Mair gegeben

Tirol will „Onboarding-Stelle“ für Zugewanderte in den Arbeitsmarkt

Symbolfoto.
© thomas boehm

Zugewanderte Personen, vor allem Asylwerber, sollen besser und schneller in den Tiroler Arbeitsmarkt integriert werden. Dafür wurden zwei neue Projekte bzw. Vorhaben in Leben gerufen.

Innsbruck – Die Tiroler Landesregierung aus ÖVP und SPÖ will zugewanderte Personen – und dabei vor allem Asylwerber – offenbar besser und schneller in den Arbeitsmarkt integrieren. Deshalb wartete Arbeitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP) mit zwei neuen Projekten bzw. Vorhaben auf. So soll eine sogenannte "Onboarding-Stelle" für Zugewanderte als Unterstützung bei der Arbeitsmarktintegration eingerichtet werden. Zudem will man Asylwerber "effektiv" an interessierte Betriebe vermitteln.

Die "Onboarding-Stelle" soll 2024 ihren Betrieb aufnehmen und "zielgerichtete, gegebenenfalls auch mehrsprachige Betreuung und Beratung" anbieten, wie Mair am Donnerstag mitteilte. Angesprochen würden Personen mit Aufenthaltsrecht für Vertriebene, Asylberechtigte bzw. subsidiär Schutzberechtigte, AsylwerberInnen mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit sowie EU- und Drittstaatsangehörige mit freiem Arbeitsmarktzugang, die aufgrund sprachlicher Defizite und mangelnder Qualifizierung Probleme bei der Arbeitsmarktintegration aufweisen.

Nachfrage laut Mair gegeben

Bedarf bzw. Nachfrage sind laut der Landesrätin offenbar gegeben. "Erhebungen zeigen, dass aktuell rund 1000 Personen in Tirol direkt von diesem Angebot profitieren würden. Menschen, die künftig den Arbeitsmarkt verstärken und damit einen wichtigen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten können", erklärte Mair. Insgesamt 800.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF+) sollen für das Projekt bereitgestellt werden. Zusätzliche Mittel würden das Land sowie das Arbeitsmarktservice Tirol (AMS) zur Verfügung stellen.

Hinsichtlich des Vorhabens für die Vermittlung von Asylwerbern an Betriebe wurde am Donnerstag noch nichts Konkreteres verlautet. In den kommenden Monaten soll dazu mit den Tiroler Sozialen Diensten (TSD), der Tiroler Wirtschaftskammer und dem AMS ein Konzept ausgearbeitet werden, hieß es noch relativ vage.

Die neuen Ideen sah Arbeitslandesrätin Mair trotz guter Beschäftigungszahlen im Bundesland jedenfalls als notwendig an. In vielen verschiedenen Branchen würden schließlich Fachkräfte fehlen. "Das betrifft den Tourismus gleichermaßen wie die Bauwirtschaft oder auch den Gesundheitsbereich", meinte die ÖVP-Politikerin. Gleichzeitig würden sich in Tirol "viele, teils hoch qualifizierte zugewanderte Personen aufhalten, die gerne arbeiten würden." (APA)

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