Facelift für den BMW X5: Schönheitskur für das Bayern-SUV
Seit 2018 rollt die aktuelle Generation des BMW X5 über unsere Straßen. Zeit also, dem wichtigsten Bayern-SUV ein umfassendes Facelift zu spendieren. Wir haben daher zum Test geladen.
Berwang – Fünf Jahre hat die aktuelle Baureihe G05 des BMW X5 schon auf dem Buckel. Eigentlich recht viel, und wahrscheinlich ist das auch der Grund dafür, warum das Facelift des Bayern-SUV über die klassische Scheinwerferschminke hinausgeht. So erhielt der Grenzgänger neben den üblichen Verschönerungen auch Upgrades beim Infotainmentsystem und stärkere Antriebe. Wir konnten uns kürzlich beim TT-Test ein Bild vom neuen X5 machen.
Die Änderungen am Blechkleid des Grenzgängers wurden von den Designern mit dem Skalpell umgesetzt. Kein Wunder: Auch in seiner vierten Generation haben die Bayern den Geschmack der Kunden bestens getroffen, denn der X5 ist weiterhin Marktführer seines Segments. Dabei soll es natürlich auch bleiben, und so muss man schon etwas genauer hinsehen, um die Modifikationen ausfindig zu machen. So blinzelt der Neue aus schmäleren (35 Millimeter) und dadurch etwas aggressiver wirkenden Scheinwerfern, und die Niere trägt er jetzt noch stolzer auf der Brust. Außerdem ist sie – das bleibt allerdings den Sechszylindern vorbehalten – jetzt beleuchtet (Iconic-Glow-Niere). Etwas modifiziert wurden auch die Lufteinlässe, wodurch der Luftstrom um die Vorderreifen optimiert werden konnte. Das senkt den CW-Wert und den Verbrauch. Das Heck wird lediglich von einer neuen Leuchtgrafik in Szene gesetzt. Ansonsten änderte sich am Hinterteil des X5 nichts.
Im Innenraum empfängt uns der BMW X5 mit seinem BMWtypischen Komfort. Die äußerst angenehmen Sitze können sowohl Fahrer als auch Beifahrer eine Massage spendieren, zahlreiche Ablagen ermöglichen das schnelle Verstauen sämtlicher Utensilien und man sitzt sowohl vorne als auch hinten äußerst bequem und luftig. Ein echtes Highlight ist auch das große Panoramaglasdach. Mit dem Facelift zieht die neueste Generation des BMW „Operating System 8“ in den Bayern ein. Zusammen mit der jüngsten Generation des iDrive gibt es jetzt überdies das Curved Display serienmäßig. Es besteht aus einem 12,3-Zoll-Digitalcockpit und einem 14,9-Zoll-Infotainment-Bildschirm. Da wir uns bei unserem Test für den teilzeitstromenden Grenzgänger entschieden haben, fällt der Kofferraum etwas kleiner aus, was vor allem der Batterie geschuldet ist. Im Standardtrim lässt die geteilte Heckklappe 500 Liter Gepäck verschwinden. Wer auf Reihe zwei verzichtet, der bekommt 1720 Liter unter. Und wie fährt er sich?
Angetrieben wurde unser BMW X5 xDrive50e von einem 313 PS starken 3-Liter-Reihensechszylinder, der mittels zweier Turbos zwangsbeatmet wird. Außerdem wird der Verbrenner noch von einem 197 PS starken Elektromotor unterstützt, der ins Getriebe integriert wurde. Zusammen bringt es das Gespann auf ordentliche 489 PS (ein Plus von 96 PS) und ein maximales Drehmoment von 700 Nm (ein Plus von 100 Nm), welche der X5 – dank xDrive – auf alle vier Räder aufteilt. Was sich hier sehr nüchtern liest, weiß in der Praxis wirklich zu überzeugen. Meistens wird man einfach nur souverän und äußerst komfortabel in die Arbeit oder auf den Parkplatz vom Supermarkt rollen. Doch es geht auch anders: Vor allem auf einer kurvigen Landstraße vergisst man schnell, dass man in einem fast fünf Meter langen und 2,5 Tonnen schweren Fahrzeug sitzt. Der Verbrenner wühlt sich munter durchs Drehzahldickicht und wird, vor allem am Kurvenausgang, tatkräftig vom Elektromotor unterstützt. Wieselflink lässt sich der X5 daher um Kurven aller Radien zirkeln und das adaptive Fahrwerk (serienmäßig) sorgt für optimalen Halt und Komfort. Rein elektrisch rollt unser bayerischer Grenzgänger jetzt außerdem bis zu 100 km weit. Ein bisschen schade ist es, dass er mit maximal 3,7 kW lädt (7 Stunden bis 100 %). Was man noch wissen sollte: In der Basisversion kostet der BMW x5 xDrive50e mindestens 93.800 Euro. Die entsprechenden Kreuze bei den aufpreispflichtigen Extras sorgten dafür, dass unser Testwagen für 131.372 Euro den Besitzer wechselt.
Die Technik
Motor: Sechszylinder-Benziner
Hubraum: 2998 ccm
Drehmoment: 700 Nm bei 1750 U/min
Systemleistung: 360 kW/489 PS
L/B/H: 4935/2218/1765 mm
Gewicht: 2495/3200 kg
Kofferraumvolumen: 500–1720 l
Tankinhalt: 69 l
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
0–100 km/h: 4,8 Sekunden
Verbrauch: 9,4 l/100 Kilometer
Kraftübertragung: Allradantrieb
Preis: ab 93.800 Euro
CO²-Emission: 26 g/km