Djokovic und Shelton im US-Open-Halbfinale, Gauff weiter
Novak Djokovic ist bei den US Open weiter auf Kurs. In drei Sätzen erreicht der Serbe das Halbfinale – und setzt dabei seine Rekordjagd fort.
New York – Topfavorit Novak Djokovic ist souverän ins Halbfinale der US-Tennis-Open eingezogen. Gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz hatte der an zweiter Stelle gesetzte Serbe nur im dritten Satz leichte Probleme, gewann nach 2:35 Stunden aber doch glatt 6:1,6:4,6:4. Sein nächster Gegner ist Ben Shelton und damit neuerlich ein Spieler aus dem Gastgeberland. Bei den Frauen stiegen Coco Gauff und Karolina Muchova mit klaren Viertelfinalsiegen auf.
Djokovic ist nur noch zwei Siege von seinem 24. Grand-Slam-Triumph entfernt. Mit seinem 47. Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier, dem 13. in Flushing Meadows, sicherte er sich auch diesen Rekord nun allein und liegt nun vor dem Schweizer Roger Federer.
Gegen Fritz, der bis dahin keinen Satz abgegeben hatte, entschied Djokovic auch das achte Duell für sich. Allein im ersten Satz schaffte er gegen den Favoriten der Fans drei Breaks. Im dritten Durchgang wackelte der Weltranglistenzweite, der nach dem Turnier wieder die Top-Position übernehmen wird, zwar mehrfach, setzte sich am Ende aber souverän durch.
20-jähriger Shelton überrascht
Nun wartet mit Shelton ein Überraschungsmann. Der 20-Jährige entschied as spektakuläre Viertelfinal-Duell mit Frances Tiafoe mit 6:2,3:6,7:6(7),6:2 für sich. In einer Partie auf wechselndem Niveau gingen beide US-Profis voll auf Angriff, zeigten hochklassige Gewinnschläge, aber auch zahlreiche Fehler. "Es war ein emotionaler Kampf", sagte Shelton.
Tiafoe hatte kurz vor Beginn der Partie die besondere Bedeutung des ersten Viertelfinals zweier afroamerikanischer Männer bei einem Grand-Slam-Turnier in der Profi-Ära betont. "Es ist eine große Nacht aus vielen Gründen, offensichtlich zwei Amerikaner, zwei Afroamerikaner. Ich denke, es ist eine große Nacht für People of Color, die zu mir und Ben aufschauen und wissen, dass sie auch in dieser Position sein können", hatte Tiafoe erklärt und von einem "ziemlich monumentalen Moment" gesprochen.
Für Shelton geht es nun gegen den 16 Jahre älteren Djokovic weiter: "Es könnte nicht besser sein", sagte der junge US-Amerikaner. Djokovic zollte seinem nächsten Kontrahenten viel Respekt. "Wenn sein Aufschlag kommt, ist es sehr schwierig gegen ihn zu spielen, besonders weil er Linkshänder ist", sagte der Serbe.
Gauff trifft auf Muchova
Im Frauen-Bewerb treffen im Halbfinale Gauff und Muchova aufeinander. Die 19-jährige US-Amerikanerin deklassierte die Lettin Jelena Ostapenko, die im Achtelfinale die Weltranglistenerste Iga Swiatek eliminiert hatte, in nur 68 Minuten mit 6:0,6:2. Publikumsliebling Gauff ist der erste amerikanische Teenager im Halbfinale der US Open seit Serena Williams 2001.
"Das bedeutet mir eine Menge. Mit ihr in einem Satz genannt zu werden, ist großartig. Sie ist die größte Spielerin der Geschichte", sagte Gauff über die 23-fache Grand-Slam-Turniersiegerin. "Sie ist mein Idol. Ich denke, wenn man mir früher gesagt hätte, dass ich in den gleichen Statistiken wie sie auftauche, wäre ich ausgerastet."
Die an Nummer sechs gesetzte Gauff darf in New York von ihrem ersten Grand-Slam-Titel träumen, im Halbfinale wartet mit Muchova aber eine Spielerin in Hochform. Die 27-jährige Tschechin, Nummer zehn des Turniers, ließ der Rumänin Sorana Cirstea beim 6:0,6:3 keine Chance. "Sie ist eine großartige Spielerin, sie hat das Heimpublikum auf ihrer Seite. Es wird sehr, sehr schwierig", sagte Muchova über Gauff. (APA/dpa/Reuters)