Südtirol-Wahl: 16 Listen treten im Herbst an
Nach der Prüfung durch die Wahlbehörde, sind jene 16 Listen verkündet worden, die bei der Südtiroler Landtagswahl am 22. Oktober antreten werden. Die Reihenfolge auf den Stimmzetteln wurde dabei ausgelost. Spannend werden dürfte der Wahlkampf aufgrund der durch Skandale und Abgänge stark unter Druck geratenen regierenden Südtiroler Volkspartei (SVP).
Bozen, Innsbruck – Seit Mittwochmittag ist es offiziell: Bei der Südtiroler Landtagswahl am 22. Oktober werden 16 Listen mit insgesamt 488 Kandidatinnen und Kandidaten antreten. Die Listen wurden nach einer Prüfung der Landeswahlbehörde formell zugelassen. Außerdem wurde die Reihenfolge der Listenzeichen auf den Stimmzetteln von der Behörde ausgelost, teilte das Land Südtirol mit.
Zwei Listen mehr als 2018
Mit den nunmehr 16 antretenden Listen haben die Südtirolerinnen und Südtiroler bei der anstehenden Landtagswahl mehr Auswahlmöglichkeit als zuletzt. Bei der vergangenen Wahl im Jahr 2018 waren 14 Listen zugelassen. Die Auslosung der Listenzeichen durch ein dreiköpfiges Richterkollegium ergab die Reihenfolge am Stimmzettel.
Die Reihenfolge der Listen
- Team K
- Movimento 5 Stelle
- Enzian Südtirol
- STF Südtiroler Freiheit
- PD Partito Democratico - Demokratische Partei
- Verdi Grüne Vërc
- Fratelli d'Italia
- La Civica
- JWA – Wirth Anderlan
- Die Freiheitlichen
- Forza Italia
- Vita
- Centro Destra
- SVP Südtiroler Volkspartei
- Lega Salvini Alto Adige Südtirol – Uniti per L'Alto Adige
- Für Südtirol mit Widmann
Neue Liste von Ex-Gesundheitslandesrat
Die Südtiroler Landtagswahl verspricht diesmal gehörige Spannung, kämpft doch die ebenso regierende wie dominierende Südtiroler Volkspartei etwas mit dem Rücken zur Wand. In erster Linie aufgrund vergangener innerparteilicher Verwerfungen. Im Zuge der sogenannten SAD-Affäre rund um die Vergabe von Bus-Konzessionen an das größte Busunternehmen SAD kam es zum politischen Bruch zwischen Landesrat Thomas Widmann und der SVP-Führung rund um Obmann Philipp Achammer und Landeshauptmann sowie Spitzenkandidat Arno Kompatscher. Widmann tritt nach seiner Abwahl als Gesundheitslandesrat nun mit einer eigenen Liste an.
Wie viel das Parteiurgestein der SVP an Stimmen und Mandaten kosten wird, ist eine der zentralen Fragen dieser Wahl. Seit der Landtagswahl 2018 regiert Kompatscher im Land mit der Lega. Beim vergangenen Urnengang hatte die SVP erneut nicht die absolute Mandatsmehrheit erreicht. Sie war auf 41,9 Prozent gekommen, ein Minus von 3,8 Prozentpunkten. Bisherige Umfragen verhießen der erfolgsverwöhnten Sammelpartei diesmal ein Ergebnis unter 40 Prozent.
Team K als Fragezeichen
Die große Überraschung der vergangenen Landtagswahl war das Team K gewesen, das auf 15,2 Prozent bzw. sechs Mandate kam. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Gruppierung von Paul Köllensperger – er buhlt in einer Doppelspitze mit Maria Elisabeth Rieder um Wählerstimmen – dieses Niveau tatsächlich wird halten können. Zwei Abgeordnete verließen die Gruppierung im Laufe der Legislaturperiode.
Josef Unterholzner, der aus dem Team K ausgeschieden war, tritt diesmal mit der von ihm gegründeten Enzian-Liste an. Mit einer eigenen Liste (JWA) geht heuer der frühere Schützen-Kommandant, Jürgen Wirth Anderlan, ins Rennen. Er war vor allem während der Corona-Pandemie als Impfgegner und mit markigen Sprüchen aufgefallen und will mit Gleichgesinnten auch volkstums-und autonomiepolitische Akzente setzen. (APA)