Italien verschärft Strafen fürs Schuleschwänzen, Haft auch für Minderjährige
Nachdem Gewalttaten von Jugendlichen ganz Italien geschockt hatten, hat die Regierung in Rom eine Reihe von Maßnahmen verabschiedet. So können zukünftig auch Minderjährige in Haft kommen. Eltern von Schuleschwänzern drohen im Extremfall auch Haftstrafen.
Rom – Die italienische Regierung hat am Donnerstag Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendkriminalität verabschiedet. Nach einer Reihe von Gewalttaten durch Jugendbanden, die die Öffentlichkeit geschockt haben, erleichtert eine vom Kabinett verabschiedete Verordnung die Inhaftierung von minderjährigen Straftätern. Das gilt dann für Zwölf- bis 14-Jährige, wenn eine Straftat mit einer Haftstrafe ab mindestens fünf Jahren geahndet wird. Geplant ist außerdem eine Erhöhung des Strafmaßes, wenn Minderjährige beim Drogenhandel in flagranti verhaftet werden.
Vorgesehen sind auch härtere Strafen für Eltern von Minderjährigen im schulpflichtigen Alter, die nicht in die Schule gehen. In Extremfällen droht den Erziehungsberechtigten sogar eine Haftstrafe. "Junge Straftäter müssen zwar für ihre Verbrechen bezahlen, sie müssen aber auch immer die Möglichkeit haben, sich durch Umerziehung zu rehabilitieren", sagte Justizminister Carlo Nordio bei einer Pressekonferenz in Rom nach der Ministerratssitzung.
Berichte von Jugendbanden in den Großstädten und Gruppenvergewaltigungen mit Minderjährigen hatten zuletzt für Aufsehen gesorgt. Daraufhin hatte die Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni die Ergreifung von Maßnahmen angekündigt. Mehr öffentliche Sicherheit ist ein Schwerpunkt in der politischen Agenda der Rechtsregierung um Meloni, die seit Oktober als Premierministerin amtiert. (APA/TT.com)