Millionen Teilnehmer erwartet

Klimaprotest geht jetzt erst richtig los: Weltweite Demos ab Freitag geplant

Verschiedenste Tierschutzorganisationen haben sich zusammengetan und wollen das kommende Woche ganz ins Zeichen des Klimaschutzes stellen.
© IMAGO/Andreas Franke

Mehrere Klimaschutzorganisationen schließen sich ab Freitag dem internationalen Protest an: Mehr als 400 Aktionen sind geplant, Millionen Teilnehmer rund um den Globus werden erwartet. Auch in Tirol wird demonstriert.

Innsbruck – Die Klimademos Montagfrüh in Innsbruck, Graz und Linz waren nur ein weiterer kleiner Vorgeschmack auf den Klima-Herbst: Mehrere Umweltschutzorganisationen haben sich zusammengetan und planen für kommendes Wochenende eine riesige Klima-Demonstration rund um den Globus. Von Freitag bis Sonntag sind weltweit mehr als 400 Demonstrationen und Protestaktionen für mehr Klimaschutz geplant, zu denen Millionen Menschen erwartet werden. Gefordert wird ein möglichst schneller Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas, wie das Climate Action Network am Montag mitteilte. Die "historische Mobilisierung" richtet sich demnach auch an einen Klima-Gipfel am 20. September in New York (Climate Ambition Summit), zu dem UN-Generalsekretär António Guterres eingeladen hat.

Hinter den Protesten stehen den Angaben zufolge 780 Organisationen – darunter Greenpeace, Extinction Rebellion und Friends of the Earth. In Österreich hat die Klimaschutzbewegung Fridays for Future für den 15. September zum Klimastreik aufgerufen, geplant sind Dutzende Demonstrationen. Auch die Gruppe "Letzte Generation" ist an dem Tag dabei. In Innsbruck findet die Versammlung ab 17 Uhr am Christoph-Probst-Platz vor der Hauptuni statt, in Kufstein zur selben Zeit im Stadtpark.

Heißester Monat seit Beginn der Aufzeichnungen

Die Direktorin von Climate Action Network, Tasneem Essop, verwies darauf, dass der Juli der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war. Doch die beispiellosen, tödlichen Katastrophen der jüngsten Zeit infolge der Erderhitzung hinterließen keinen Eindruck bei den großen Verschmutzern, beklagte sie. Staaten wie Norwegen, die USA und Großbritannien hätten sogar neue Öl- und Gasprojekte angekündigt. Die geplanten Demonstrationen seien eine laute Botschaft an die fossile Industrie und ihre Unterstützer, "dass ihre Zeit abgelaufen ist".

Die Klimademonstranten wollen auf die Dringlichkeit in der Klimadebatte aufmerksam machen.
© IMAGO/Andreas Franke

Angesichts der globalen Rekordtemperaturen in diesem Jahr hatte UN-Generalsekretär Guterres vergangene Woche deutlich mehr Ehrgeiz im Kampf gegen den Klimawandel gefordert, um "das schlimmste Klimachaos" noch zu verhindern. Alle großen Emittenten müssten zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um ihre klimaschädlichen Emissionen zu senken. Doch haben trotz aller Klimaschutz-Versprechungen der Staatengemeinschaft die weltweiten Emissionen nach Zahlen der Internationalen Energie-Agentur im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht.

Schon jetzt hat sich die Welt im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um etwa 1,1 Grad erwärmt. Die acht wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen waren die vergangenen acht. (TT.com/dpa/APA)

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