22 Jahre später: USA gedenken der Terroranschläge vom 11. September
New York – 22 Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 haben die Menschen in den USA am Montag mit zahlreichen Veranstaltungen der Opfer gedacht. Bei einer Gedenkfeier in New York lasen Angehörige die Namen der rund 3000 bei den Anschlägen ums Leben gekommenen Menschen vor. Auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris und New Yorks Bürgermeister Eric Adams nahmen an der Veranstaltung teil.
US-Präsident Joe Biden wollte am späteren Nachmittag (Ortszeit) auf der Rückreise vom G20-Gipfel in Indien im US-Bundesstaat Alaska eine kurze Gedenkrede halten.
Am 11. September 2001 waren bei dem bisher schlimmsten Anschlag in der Geschichte des Terrorismus rund 3000 Menschen getötet worden. Islamistische Terroristen hatten drei gekaperte Linienflugzeuge in das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington gesteuert. Eine vierte Maschine stürzte in Pennsylvania ab.
📽️ Video | 22. Jahrestag der Terroranschläge
Überreste zweier weiterer New Yorker Opfer von 9/11 identifiziert
Behörden haben die sterblichen Überreste zweier weiterer Opfer des Terroranschlags vom 11. September 2001 identifiziert. Mittels DNA-Analysen hätten die Überreste eines Mannes und einer Frau identifiziert werden können, die durch den Anschlag auf das World Trade Center in New York getötet worden seien, teilten Bürgermeister Eric Adams und das Büro der New Yorker Gerichtsmedizin mit.
"Wir hoffen, dass diese neuen Identifizierungen den Familien dieser Opfer einen gewissen Grad ab Trost bringen können", erklärte Adams. Die Zahl der Toten des Angriffs auf das World Trade Center, deren Überreste identifiziert wurden, stieg damit auf 1649. 1104 Todesopfer sind aber weiterhin nicht identifiziert.
Bei der Arbeit der New Yorker Gerichtsmediziner handelt es sich nach ihren eigenen Angaben um "die größte und komplexeste forensische Untersuchung in der Geschichte" der USA. Demnach helfen Fortschritte in der DNA-Technologie bei den Untersuchungen. Dabei werden DNA-Fragmente von Opfern mit Proben von Angehörigen verglichen. Dennoch kommen die Identifizierungen nur sehr langsam voran. Die letzten erfolgreichen Identifizierungen datieren zwei Jahre zurück.
Trump-Reaktion: Eigener Wolkenkratzer "jetzt höchstes Gebäude"
Kritiker des früheren US-Präsidenten Donald Trump haben zum 22. Jahrestag der Terroranschläge auf dessen verstörende erste Reaktion nach dem Einsturz der New Yorker Zwillingstürme hingewiesen. Sein Wolkenkratzer, das Turmp-Building, an der Wall Street sei einst das höchste Gebäude in Manhattan gewesen, sagte Trump am Anschlagstag dem TV-Sender WWOR. "Dann haben sie das World Trade Center gebaut, und es wurde zum zweithöchsten. Und jetzt ist es das höchste."
Der Immobilienmagnat hatte den Fernsehsender angerufen, um über die Ereignisse des Anschlagstags zu sprechen. Von sich aus sprach er dabei auch den Wolkenkratzer 40 Wall Street an, den er in den 1990er Jahren erworben hatte. Das 283 Meter hohe Hochhaus wurde Ende der 1920er Jahre errichtet. Wie Überprüfungen ergaben, handelte es sich bei Trumps Aussage um Fake News. Das Hochhaus war nämlich weder vor der Errichtung der beiden Türme des World Trade Centers in den 1970er Jahren das höchste Gebäude in Downtown Manhattan noch nach dem Einsturz der Twin Towers im Jahr 2001. Nicht zu verwechseln ist dieses Trump Building mit dem New Yorker Trump Tower an der Fifth Avenue (202,4 Meter Höhe).
Der Account "Republicans Against Trump" verbreitete am Montag auf Twitter (nun X) einen Videomitschnitt der Passage. "Vergessen wir niemals, dass es Donald Trumps erste Reaktion auf 9/11 war, damit zu prahlen, dass er plötzlich das höchste Gebäude in Downtown Manhattan besaß. Ein kranker Mann!"
Zum Zeitpunkt von Trumps Anruf waren bereits beide Türme eingestürzt, nachdem Selbstmordattentäter der Terrorgruppe Al-Kaida Flugzeuge in sie gesteuert hatten. Fast zeitgleich fand auch ein Flugzeugattentat im Pentagon statt, während über dem US-Staat Pennsylvania eine weitere Passagiermaschine abstürzte. Sie könnte für ein weiteres Regierungsgebäude in Washington bestimmt gewesen sein. Rund 3.000 Menschen starben bei den Terroranschlägen des 11. September 2001. (TT.com, APA, dpa)