Coaching für Berufseinstieg: „Viele Jugendliche brauchen Hilfe“
Ein Coaching unterstützt Jugendliche, die Probleme beim Einstieg ins Berufsleben haben.
Innsbruck – Seit Jänner 2013 wird Jugendcoaching in ganz Österreich systematisch umgesetzt. Es hilft Jugendlichen, einen individuell passenden Bildungsweg bzw. Berufsweg einzuschlagen. In „Tirol Live“ erklärt Jugendcoach Florian Reiner die Idee hinter dem Angebot und warum Jugendcoaching wichtig ist. „Wir betreuen Jugendliche von 14 bis 25 Jahren in allen Lebenslagen“, so Reiner. Ins Jugendcoaching würden Jugendliche kommen, die am Ende ihrer Schulzeit Orientierung suchen, aber auch solche, die keine Schule mehr besuchen und auch keine Arbeit haben.
📽️ Video | Florian Reiner in „Tirol Live“
Das Angebot ziele darauf ab, ausgrenzungsgefährdeten Jugendlichen Perspektiven aufzuzeigen, die ihren Fähigkeiten entsprechen. „Dies geschieht durch Beratung, Begleitung und Case Management“, so Reiner. Manche dieser Jugendlichen würden nur Informationen brauchen, andere wiederum haben verschiedenste Probleme, wie zum Beispiel eine psychische Krise, die ihnen den Weg in eine Ausbildung unter Umständen erschweren oder diesen gar verhindern. Dabei gehe es dann darum, die Situation des Betroffenen ganzheitlich zu betrachten.
Hier sei es wichtig, die Netzwerke, die der Jugendliche unter Umständen hat, aber auch professionelle Unterstützung mit ins Boot zu holen. Daraus entwickeln wir eine Zielplanung, die dann Schritt für Schritt gemeinsam mit dem Jugendlichen umgesetzt wird. „Wir nennen das Empowerment“ und das ist im ganzen Prozess extrem wichtig“, erläutert Reiner. Die Begleitung könne bis zu einem Jahr dauern und auch – falls notwendig – noch einmal verlängert werden. Dabei gebe es auch keine „Aufnahme-Kriterien“, sondern es steht immer zuerst die Frage, was braucht der Jugendliche, und dann werde individuell entschieden, was zu tun ist bzw. was es braucht.
Ihren Weg in das Jugendcoaching würden die Jugendlichen überwiegend durch das in zehn Jahren geschaffene Netzwerk finden. So würden häufig Schulen, die Bewährungshilfe und andere Einrichtungen anfragen. „Dazu sind wir oft auch in Einrichtungen von unseren Netzwerkpartnern vor Ort und können so für die Jugendlichen einen sehr niederschwelligen Zugang zu unseren Angeboten bieten“, so der Jugendcoach. Wichtig sei auch, dass eine Betreuung kostenlos ist, denn finanziert werde es durch das Sozialministeriumservice. (TT)