Leiter der Standortagentur: „Mehr Resilienz im Alpenraum“
Marcus Hofer von der Standortagentur erklärt in „Tirol Live“, wie Klimawandelanpassung erforscht wird.
Innsbruck – Vor allem Siedlungsräume und Wirtschaft müssen in Zeiten des Klimawandels resilienter, also widerstandsfähiger, werden, sagt Marcus Hofer, Leiter der Standortagentur Tirol in „Tirol Live“. Erst kürzlich hatte das Land Tirol den Zuschlag erhalten, sich am EU-Projekt „MountResilience“ zu beteiligen. Projektpartner sind neben der Standortagentur Tirol die Universität Innsbruck, die Energieagentur Tirol, das Klimabündnis Tirol und die Abteilung Landesentwicklung des Landes Tirol, erklärte Hofer.
📽️ Video | Marcus Hofer in „Tirol Live“
Das Projekt sei mit einem Budget von 16 Mio. Euro ausgestattet, zwei Mio. davon entfallen auf Tirol. Insgesamt arbeiten 47 Partner aus 9 europäischen Ländern bzw. Regionen an dem Projekt mit. Ziel sei es, so Hofer, Innovationen zu entwickeln, welche die Klimawandelanpassung in europäischen Gebirgsregionen ermöglichen. Zudem soll der Übergang zu einer klimaresilienten Gesellschaft geschafft werden. Expertinnen und Experten will er an der Universität Innsbruck, aber auch bei allen Projektpartnern finden. Den Kern des Klimaanpassungsprojektes bilden sechs Demoregionen, darunter die Region Piemont oder Lappland oder auch Regionen in Rumänien. Tirol ist eine davon, freut sich Hofer. „In diesen Regionen sollen schwerpunktmäßig Innovationen entwickelt werden.“ Die anderen Regionen könnten diese übernehmen und für ihre Bedürfnisse adaptieren. Der Fokus Tirols liege darauf, Services für die Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln, z. B. im Hinblick auf den Tourismus sowie Gebäude und Orte. So soll beispielsweise eruiert werden, wie Daten und Sensorik verwendet werden können, um sich vor den Auswirkungen der Klimakrise zu schützen.
Gerade in Dörfern und Städten seien Hitzepole wegen der Enge vorhersehbar. Und dort müsse dem Klimawandel entgegengetreten werden. „Wir erleben eine Krise nach der anderen“, sagt Hofer: „Unternehmer müssen den Faktoren des Wandels entgegentreten und nicht warten, was noch passiert.“
Die Digitalisierung soll die entwickelten Services vorantreiben. Diese ist ein Mittel zum Zweck, sagt Hofer. Sie müsse zweckmäßig eingesetzt werden. Die Digitalisierung dürfe kein Unternehmen zu keinem Zeitpunkt überrollen. Erste Ergebnisse von „MountResilience“ soll es bereits in 12 bis 18 Monaten geben. (ver)