Rechnungshof-Prüfung der Zillertalbahn im Sonderlandtag
Der Landesregierung liegt die Zukunft der Zillertalbahn schwer im Magen. Nach dem Grundsatzbeschluss vom Juni für einen Wasserstoffantrieb und den folgenden Turbulenzen über die Mehrkosten von bis zu 183 Millionen Euro gegenüber einer Elektrifizierung kamen Zweifel auf. Ein unabhängiges Gutachten sollte endgültig Klarheit bringen. Doch neuerlich sind eineinhalb Monate verstrichen, bei der schwarz-roten Regierungsklausur wird deshalb auch über eine technologieoffene Ausschreibung für alle Antriebsarten (Wasserstoff, Oberleitung, Batteriezug und Hybrid-Varianten Oberleitung/Batterieantrieb) diskutiert.
Zeitplan wackelt
Schwierige Suche nach Gutachter: Zillertalbahn soll offen angeboten werden
Gernot Wagner im Interview
„Kosten sind enorm“: Klimaökonom für CO2-Steuer von 200 Euro pro Tonne
Auch eine beschleunigte Expertise steht im Raum. Jedenfalls soll es noch diese Woche Klarheit geben. Das ist auch dem Sonderlandtag am Donnerstag geschuldet. Zwar wird dort überwiegend über die Teuerung und leistbares Wohnen in Tirol diskutiert, doch die Tagesordnung enthält auch den im Juli vertagten Antrag der Opposition zur Rechnungshofprüfung der Zillertalbahn. Der Bundesrechnungshof soll prüfen, fordert die Opposition, Landeshauptmann Anton Mattle (VP) empfiehlt den Verantwortlichen der Bahn, sich einer freiwilligen Prüfung zu unterziehen, weil viel öffentliches Geld im Spiel sei. Man darf gespannt sein, ob ÖVP und SPÖ den Antrag der Opposition unterstützen.
Angesichts von Mattles Vorstoß im TT-Sommergespräch nimmt der grüne Klubchef Gebi Mair die ÖVP in die Pflicht. Unabhängig davon spricht er sich für eine sofortige technologieoffene Ausschreibung aus. „Dann liegen die Zahlen und Fakten auf dem Tisch.“
***************************
Nach der Regierungsklausur ist vor der ÖVP-Klubtagung. Als Gast hat die Tiroler ÖVP ihren Klubchef im Parlament, August Wöginger, eingeladen. Eine Frage drängt sich dabei bei den Tiroler Schwarzen naturgemäß auf: Wird die schwarz-grüne Koalition auf Bundesebene bis zur Nationalratswahl in einem Jahr halten oder wird früher gewählt? (pn)