Erstes elektrische RS-Modell

Ganz schön starker Elektro-Tscheche

Der markante Kühlergrill (Crystal Face) hinterlässt den entsprechenden Eindruck in den Rückspiegeln der Konkurrenz.
© Letzner

Der Enyaq iV RS ist nicht nur das erster rein elektrische RS-Modell von Skoda, sondern auch der bis dato leistungsstärkste Tscheche. 299 PS, Allrad und ordentlich Reichweite sollen die Elektro-Herzen erobern.

Inzing – Skodas „RS“-Kürzel verursacht, zumindest bei uns, immer ein leichtes Kribbeln im rechten Fuß, denn die Abkürzung steht seit mehreren Jahrzehnten für Motorsporterfolge und sportive Serienmodelle des tschechischen Automobilherstellers. Nun darf auch der „normale“ Skoda Enyaq iV (bisher war es nur dem Coupé vorbehalten) dieses sportliche Kürzel am Heck tragen. Grund genug also, einem der beliebtesten Elektro-SUVs der Österreicher wieder einmal genauer unter die Haube zu sehen.

Dass der Skoda Enyaq so eine große Fangemeinde hat, wundert uns eigentlich nicht. Schon im Stand macht er – das wäre auch ohne den sportlichen RS-Trainingsanzug der Fall – eine wirklich gute Figur. Der markante Kühlergrill mit der typischen Leuchtspange, die schwarzen Akzente an den Lufteinlässen und die schicken 21-Zoll-Felgen lassen ihn imposant auftreten. Obwohl er sich mit dem VW ID.4 GTX die Plattform teilt, ist der Enyaq mit seinen 4,65 Metern ein paar Zentimeter länger als sein Konzernbruder. Das kommt vor allem dem Kofferraum zugute, denn hinter der weit aufschwingenden Heckklappe verschwinden bis zu 1710 Liter Gepäck.

Hochwertig ist die Verarbeitung auch im Innenraum des elektrischen Grenzgängers. Angenehme Sitze mit ausgezeichnetem Seitenhalt, zahlreiche Ablagen und ein hochwertiger Material-Mix sorgen dafür, dass man sich schnell wohlfühlt. Beim Cockpit setzt man auf einen kleinen Digitaltacho hinter dem Lenkrad, ein Head-up-Display und einen 13“-Touchscreen auf der Mittelkonsole, über den sämtliche Funktionen gesteuert werden können. Das System lässt sich sehr intuitiv bedienen, für bestimmte Menüs gibt es auch unterhalb der mittleren Lüftungsdüsen noch Schnellwahltasten, um die wichtigsten Funktionen schneller aufrufen zu können. Das Platzangebot im Enyaq ist übrigens sehr üppig dimensioniert. Man sitzt vorne wie hinten sehr bequem und hat ausreichend Platz. Außerdem fühlt sich dank des Panoramaglasdachs, über das unser Testwagen verfügte, alles noch luftiger an.

Die Technik

Motor: 2 Elektro-Motoren (PSM, AM)

Batteriegröße: 77 kWh (netto)

Drehmoment: 460 Nm

Leistung: 200 kW/299 PS

L/B/H: 4649/1879/1619 mm

Gewicht: 2258/2750 kg

Kofferraumvolumen: 585 – 1710 l

Ladeleistung: 135 kW (DC)

Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h

0–100 km/h: 6,5 Sekunden

Verbrauch: 19,7 kWh/100 Kilometer

Kraftübertragung: Allradantrieb

Preis: ab 66.430 Euro

CO2-Emission: 000 g/km

Angetrieben wurde unser elektrischer Grenzgänger von zwei Elektromotoren, die gemeinsam 299 PS (220 kW) antraben ließen. Während es sich beim Motor an der Hinterachse um einen permanent erregten Synchronmotor (PSM) handelt, sitzt an der Vorderachse ein Asynchronmotor (ASM). Letzterer besitzt keine Permanentmagnete und lässt sich so mit weniger Schleppverlusten segeln. Somit verfügt der fesche Stromer über einen Teilzeit-Allradantrieb, der blitzartig zur Stelle ist, wenn man ihn braucht. Im Weiteren hat der Wagen auch keine Probleme mit dem üppigen Drehmoment von 460 Nm, welches in guter Elektromanier sofort anliegt. Schaltet man dann noch in den Sport-Modus, spannt der Enyaq seine Muskeln. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 6,5 Sekunden. In Kombination mit dem straffen Fahrwerk und der direkt abgestimmten Lenkung wird aus dem Enyaq ein sehr agiles Fahrzeug, bei dem man sich immer wieder auf die nächste Kurve freut, wenngleich das Gewicht von mindestens 2258 Kilogramm durchaus merkbar ist, jedoch nicht stört.

Trotz all der Sportlichkeit ist der Enyaq an der Ladestation angenehm zurückhaltend. Wir verbrauchten während der 14 Tage, in denen der Tscheche bei uns war, 19,7 kWh auf 100 Kilometer. Mit seiner 77-kWh-Batterie würde er bei uns also 390 Kilometer weit rollen. Geladen wird an DC-Schnellladestationen mit bis zu 135 kW. Im Idealfall sollte man in 36 Minuten die Akkus von 10 auf 80 % füllen können. Wer im sportlichen Enyaq RS Platz nehmen will, der sollte mindestens 64.590 Euro parat haben.

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