FPÖ im Umfragehoch

Hofer verteidigt Kickl und lässt seine Zukunft offen

Herbert Kickl (l.) übernahm vor mehr als zwei Jahren den Parteivorsitz von Norbert Hofer. Die FPÖ legte in den Umfragen zuletzt stark zu.
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In drei Umfragen liegen die Blauen bei der Sonntagsfrage derzeit zwischen 27 und 32 Prozent auf Platz 1 aller Parlamentsparteien.

Wien – Die FPÖ geht als Nummer 1 in den Umfragen in den politischen Herbst. In drei am Wochenende veröffentlichten Befragungen stehen die Freiheitlichen an der Spitze – mit Werten zwischen 27 und 32 Prozent. Dahinter liegen die ÖVP mit Werten zwischen 23 und 24 Prozent und die SPÖ, die auf 21 bis 23 Prozent kommt, fast gleichauf. Ebenfalls kaum Unterschiede gibt es zwischen NEOS und Grünen mit Werten von jeweils neun bis zehn Prozent.

Intern dürfte die Stimmung auch deshalb gut sein. So verteidigte Norbert Hofer in einem Interview mit der APA Stil und Linie von FPÖ-Chef Herbert Kickl. Dass er den Parteivorsitz einst an ihn übergeben hat, sei „die absolut richtige Entscheidung“ gewesen, sagte der Dritte Nationalratspräsident. Die Chancen der Freiheitlichen, stärkste Partei zu werden, seien so gut wie schon lange nicht mehr. Ob er nach der Nationalratswahl wieder Nationalratspräsident wird, ließ Hofer offen – ebenso eine erneute Kandidatur zum Bundespräsidenten. Hofer hatte vor mehr als zwei Jahren den Parteivorsitz abgegeben. Dem vorausgegangen waren Aussagen Kickls, er stünde als Spitzenkandidat bereit. Hofer zeigt sich dennoch versöhnlich: „Ich glaube, das haben wir gut gemacht, und es ist auch tatsächlich schwierig, die Funktion eines Präsidenten des Nationalrates zu verbinden mit der Funktion des Obmanns einer starken Kraft in der Opposition.“ Kickls Linie verteidigt Hofer auch, wenn es um die propagierte „Festung Österreich“ geht. „Ich glaube, dass die Festung ein ganz guter Begriff ist. Weil ich bei der Festung selbst entscheide, für wen ich die Zugbrücke herunterlasse und für wen nicht.“

Auftritte von FPÖ-Politikern bei Veranstaltungen der rechtsextremen Identitären verteidigt Hofer, handle es sich doch nicht um eine illegale Organisation. Auch die Aufregung rund um ein Video der Freiheitlichen Jugend kann Hofer nicht nachvollziehen, etwa was die Bildsprache betrifft. Die Kritiker säßen dabei einer „kognitiven Verzerrung“ auf, findet er. Die „so genannten Hitler-Frisuren“ würden sogar bei einer Google-Suche unter den Frisuren-Trends dieses Jahres aufscheinen. Und auch ein Fackelzug sei nicht per se böse, nur weil er von Freiheitlichen organisiert werde. Hofer verwahrt sich auch dagegen, dass der Balkon der Hofburg in erster Linie ein „Hitler-Balkon“ sein soll. (TT, APA)

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