60 Jahre Pfarrkirche Heilige Familie: Mit Schwung zum großen Fest in Lienz
Die Pfarrkirche Heilige Familie wurde vor 60 Jahren eingeweiht. Die Friedensiedlung lädt zum Stadtteilfest.
Lienz – Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik hat die „aufregende Zeit“ ihrer Jugendjahre in der Friedensiedlung genossen, Photoarchiv-Tirol-Historiker Martin Kofler immerhin seine ersten beiden Lebensjahre. Der Leiter des Seelsorgeraums Lienz-Süd, Michael Brugger, ist vor einem Jahr mit Frau und Kindern wieder nach Lienz gezogen. Priester Siegmund Bichler und die Pfarrgemeinde Heilige Familie feiern 60 Jahre seit der Grundsteinlegung für die große Kirche. Prägend sind in diesem südwestlichen Stadtteil Wohnstraßen zwischen großzügigen Grünflächen.
„Es ist Zeit für ein Fest, Gründe haben wir genug“, lacht Michael Brugger, als er mit der Lienzer Bürgermeisterin, Martin Kofler, Dekanatsjugendleiterin Petra Egger, Pfarrer Siegmund Bichler und Bildungshausleiterin Monika Reindl ein Stadtteilfest im Zentrum der Friedensiedlung ankündigt. Die politische Gemeinde und das Land Tirol unterstützen die kirchlichen Einrichtungen. „Die Idee und Organisation muss von den Leuten selbst kommen, dann hilft die Stadt tatkräftig mit, wo sie kann“, wünscht sich die Bürgermeisterin ähnliche Initiativen in anderen Teilen von Lienz.
Es helfen 40 bis 50 Leute mit, wenn am Samstag, 30. September, die Pfarre Heilige Familie ihren 60. Geburtstag feiert. „Wir laden herzlich zu einem informativen, fröhlichen und schmackhaften Kennenlerntag ein“, sagen die Veranstalter und wollen alle Generationen ansprechen. Den Auftakt macht ein Gottesdienst in der Kirche, zu dem Gläubige unterschiedlicher Konfessionen kommen. „Entdecke den Süden der Stadt!“ lautet das Motto des Festes. „Wir wollen uns dabei gemeinsam ansehen, wie die Friedensiedlung entstanden ist und was sie heute ausmacht“, kündigt Historiker Martin Kofler eine Fotoschau an, die ab dem Tag der Feier für zwei Wochen in der Familienkirche zu sehen sein wird. 40 Aufnahmen hat Kofler zusammengestellt. In den 40er-Jahren war der Stadtteil noch Grünland. In den 50er- und 60er-Jahren entstanden die markanten Wohnhausreihen. 1963 hat der Innsbrucker Bischof Paulus Rusch die Kirche eingeweiht. Den Stahlbetonbau haben die Architekten Otto Gruber und Hans Buchrainer aus Lienz geplant. Jos Pirkner lieferte das Eingangsportal und das größte Betonglasfenster „auf der nördlichen Hemisphäre“, wie Michael Brugger weiß.
„Nicht nur der Kirchenbau an sich, der Stadtteil wird unter seinem Wert gesehen“, meint Blanik. Zum Kennenlernen kutschiert Simone Ortner-Trebo beim Fest Gäste mit der E-Rikscha. Es gibt unter anderem Geschichten für Kinder, Brotbacken und ein digitales „Escape Game Countdown 2030“ für neugierige Jugendliche. Eleonora Bliem-Scolari begleitet einen Stadtteilspaziergang zum Thema „Kunst im öffentlichen Raum – die Lienzer Friedensiedlung und der Weg zur Pfarrkirche“.