ASKÖ-Präsident Krist: „Nicht alle Infos kommen beim Vorstand an“
ASKÖ-Präsident Hermann Krist, ehemals SP-Nationalratsabgeordneter, trägt sein Herz auf der Zunge. In der Causa ÖOC fordert der Oberösterreicher Aufklärung.
Sie äußerten sich zuletzt kritisch, was eine Wahl des neuen ÖOC-Vorstands anbelangt.
Hermann Krist: Ich würde diese verschieben, zumal ich keine Entlastung geben kann. Der Präsident (Karl Stoss, Anm.) ist nun einmal für alles verantwortlich und ich sehe mich nicht in der Lage, ihn zu entlasten.
So mancher Experte hält eine Wahl für durchführbar.
Krist: Das kann nur für Juristen des ÖOC mit ihren abenteuerlichen Stellungnahmen gelten, ich sehe das anders.
Sie artikulierten sich schon in der Vergangenheit kritisch, was die ÖOC-Statuten anbelangt.
Krist: Ich finde es falsch, wie die Verantwortlichkeit aufgeteilt ist. Man hat ein kleines Führungsgremium, also den Präsidenten und den Generalsekretär, dazu die drei Vizepräsidenten. Diese fünf Leute haben alle Macht vereint – das ist der „Führungskomfort“, von dem Herr Stoss spricht. Ich nehme das als Vorstandsmitglied zur Kenntnis, da das ja abgenickt wurde. Aber es kommen mit Sicherheit nicht alle Informationen beim restlichen Vorstand an.
Das Crowdfunding-Projekt „I believe in you“ gilt nunmehr als Stein des Anstoßes. Wurde jemals kommuniziert, wie es um diese Plattform steht?
Krist: Jedenfalls niemals negativ, was etwa Abgang oder Personalkosten anbelangt, es gab auch keinen Beschluss. Das passt für mich nicht wirklich, denn immerhin geht es hier um das Geld der Mitglieder.
Es wurde offensichtlich nicht viel kommuniziert, auch von einer „Gutsherrenmentalität war die Rede. Es schien so, dass die Mitglieder mit ihrer Kritik nicht nach außen gehen wollten.
Krist: Natürlich, da hatten manche Angst, dass das zu ihrem Nachteil werden könnte. Man kannte ja die Sanktionskeule.
Das Gespräch führte Florian Madl
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