Auto-Test

Renaults Transporter schließt den Stromkreis

Für den elektrisch angetriebenen Trafic E-Tech hat Renault mehrere Karosserievarianten vorgesehen.
© Renault

Dem Trafic gönnen die Franzosen in Gestalt des E-Tech Electric eine vollelektrische Ausführung – auch für den langen Radstand.

Bordeaux – Der Renault Trafic gehört seit 1980 und in der vierten Generation zum Nutzfahrzeugangebot der Franzosen, 2,4 Millionen der praktischen Autos wurden in über 50 Ländern bisher verkauft. Nun bereichert eine vollelektrische Variante die Modellreihe. Wie im kleineren Kangoo arbeitet im Trafic ein fremderregter Synchronmotor mit 90 kW/122 PS, der Anhängelasten bis 920 Kilogramm und eine Zuladung von bis zu 1185 Kilogramm (Kastenwagen L2H1) meistern soll. Die flache Batterie mit 52 kWh befindet sich unter dem Kabinenboden, sodass der Laderaum uneingeschränkt zur Verfügung steht. Die WLTP-Reichweite gibt Renault mit 297 Kilometern an, in der Version mit 90 km/h Beschränkung sollen es sogar bis zu 322 Kilometer sein.

An einer 3,7-kW-Wallbox lässt sich der Stromspeicher in 17 Stunden von zehn auf 100 Prozent seiner Maximalkapazität aufladen. Die Ladeleistung am Wechselstromlader beträgt maximal 22 kW. Auf diese Weise lässt sich der Akku in 1,24 Stunden von 15 auf 80 Prozent der Kapazität aufladen. Ab Anfang des nächsten Jahres wird außerdem ein Ladesystem für 50-kW-Gleichstrom erhältlich sein, um an Schnellladestationen „auftanken“ zu können.

Im Prinzip entspricht der neue Elektriker den Verbrennungsmodellen hinsichtlich Ausstattungs- und Karosserievarianten. Allerdings sind zum Marktstart nur der Kastenwagen mit den Varianten L2H1 und L2H2 mit 5,5 Metern Länge und 2,0 beziehungsweise 2,5 Metern Höhe erhältlich. Sobald das Angebot für den Trafic E-Tech Electric komplett ist, wird die Auswahl zwischen sechs Modellvarianten bestehen, darunter auch ein Fahrgestell zum individuellen Aufbau und einer Doppelkabine in Langversion.

Das Ladevolumen beträgt je nach Ausführung 5,8 bis 8,9 Kubikmeter. Mit Doppelkabine liegt es je nach Längenvariante bei 3,3 oder 4,3 Kubikmetern. Die maximale Ladelänge reicht bis zu 4,15 Meter in der Langversion L2 mit der Durchladeklappe in der Trennwand für besonders lange Fracht.

In einer ersten Runde im Umland der südfranzösischen Stadt Bordeaux erweist sich der Trafic als angenehmer Weggefährte mit einer sehr direkten Lenkung und einer sehr guten Fahrwerksabstimmung. Um realistische Bedingungen zu simulieren, hat Renault die Testfahrzeuge jeweils mit 300 kg beladen. Auch hier ist die angegebene Reichweite von knapp 300 Kilometern durchaus realistisch, vor allem, weil man es vermieden hat, längere Autobahnetappen einzubauen.

Preislich liegt der neue Trafic zwischen 50.400 Euro für den kurzen Kastenwagen mit Normaldach und 55.300 Euro für die Doppelkabine in der Langversion. Bestellbar sind die Autos ab sofort. Die Lieferzeit beträgt etwa zwei Monate.

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