Maßnahmen wirken noch nicht

„Systemreform bei der Pflege": Caritas fordert Gehaltsplus für alle

Caritas-Präsident Michael Landau rechnet vor, dass es bis 2030 75.000 zusätzliche Pflege-Fachkräfte brauche.
© APA/Pfarrhofer

Wien – Das bloße Drehen an Stellschrauben reicht nicht. Es braucht in der Pflege eine echte Systemreform. Die Caritas macht klar, was ihrer Ansicht nach notwendig ist: Es brauche eine langfristige Finanzierung, eine österreichweite Harmonisierung der Rahmenbedingungen sowie nicht nur befristet bessere Gehälter aller Beschäftigten. Außerdem müsse man das Land attraktiv für Fachkräfte aus anderen Ländern machen.

Im Pflegebereich gebe es keine einfachen Lösungen, meinte Caritas-Präsident Michael Landau. Derzeit seien 127.000 Menschen in der Pflege und Betreuung tätig – das seien so viele wie noch nie. Mit Blick auf die demografische Entwicklung reiche diese Zahl trotzdem nicht. Bis 2030 brauche man 75.000 Fachkräfte. „Das heißt aber auch: Es gibt Jobs für 75.000 Menschen.“

Die bisherigen Maßnahmen würden teils noch nicht wirken – und man sehe „zu viel Stückwerk, es fehlt die ganzheitliche Betrachtung“. So brauche es etwa eine langfristige, verlässliche und planbare Finanzierung. Derzeit sei der Pflegefonds nur bis 2023 finanziert.

Gleichzeitig müssten die Rahmenbedingungen für die Menschen im Job verbessert werden, betonte Generalsekretärin Anna Parr. Zwar gebe es derzeit eine hohe Nachfrage nach Ausbildungen im Pflegebereich – ohne Maßnahmen wie Ausbildungszuschuss oder Pflegestipendium hätten aber viele damit erst gar nicht begonnen. Zudem fehle es an Ausbildungskräften. (TT)

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