Tödlicher Unfall von 22-Jährigem in Südtirol: Lenker wollte Tat wohl vertuschen
Ein tödlicher – mutmaßlich selbstverschuldeter – Unfall im Südtiroler Sarntal vergangene Woche entpuppte sich inzwischen als Unfall mit Fahrerflucht. Der Verantwortliche soll versucht haben, seine Tat zu verschleiern.
Durnholz – Als ein 22-Jähriger in der Nacht auf vergangenen Sonntag im Sarntal direkt an der Straße ums Leben kommt, glauben die Ermittler im ersten Moment noch, dass er selbst mit seinem Motocross-Bike verunglückt ist. Auch die offizielle Meldung liest sich so: Der junge Sarntaler sei mit seinem Motorrad gestürzt und habe dabei tödliche Verletzungen erlitten, heißt es.
Doch die Carabinieri, die den Unfall untersuchen, haben schon bald Zweifel an dieser Theorie. Die Spurenlage macht sie stutzig, denn die Verletzungen passen nicht zum Bild. So dauert es nicht lange, bis eine neue Unfalltheorie aufgestellt ist, welche bereits zur Verhaftung eines Verdächtigen geführt hat. Laut derzeitigem Erkenntnisstand war der 22-Jährige nicht mit seiner Maschine sondern zu Fuß unterwegs. Er soll am Straßenrand von einem anderen Motorrad angefahren worden sein. Laut Staatsanwaltschaft soll ein Augenzeuge sogar noch versucht haben, den überfahrenen Südtiroler wiederzubeleben. Wie es zu der vermeintlichen ersten Unfalltheorie gekommen ist, bleibt unklar.
Unfallteile bei Motocross-Maschine ausgetauscht
Fakt ist aber, dass bereits im Lauf des nächsten Tages ein junger Südtiroler festgenommen wird, der den Unfall auf dem Heimweg einer Veranstaltung, auf dem sowohl er als auch sein späteres Opfer waren, verursacht haben soll. Ermittelt wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung unter erschwerten Umständen. Dem jungen Lenker wird vorgeworfen, dem Unfallopfer nicht geholfen und stattdessen Fahrerflucht begangen zu haben.
Der 25-jährige Verdächtige soll sogar die bei dem Unfall beschädigten Motorradteile ausgetauscht und im Wald versteckt haben. Allerdings passen die Spuren eines Dirtbikes am Unfallort zu der Maschine des Verdächtigen, weshalb es nicht lange dauert, bis die Ermittler vor seiner Tür stehen und ihn festnehmen. Der junge Mann wurde mittlerweile aus der Haft in den Hausarrest entlassen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter auf Hochtouren. Die genaue Todesursache des 22-Jährigen wird derzeit bei einer Obduktion untersucht. (TT.com)