Kinderpolizei-Tour in Innsbruck sensibilisiert 850 Kinder für Gefahren am Schulweg
Polizistinnen und Polizisten stehen Hunderten von Kindern Rede und Antwort und machen sie auf gefährliche Situationen aufmerksam. Im Fokus steht die Sicherheit am Schulweg.
Innsbruck – „Ist das eine echte Pistole?“ „Darfst du damit schießen?“ „Auf wen schießt du damit?“ Das sind nur einige der Fragen, die Innsbrucker Volksschüler am Mittwochvormittag am Messegelände an einen jungen Polizisten richten. Mit einem Schmunzeln beruhigt der Beamte die Drittklässler: „Die Waffe ist echt, ich darf damit in bestimmten Situationen auf Verbrecher schießen, aber das passiert in Österreich fast nie.“ In Amerika „passiert das viel öfter“, zeigt eine Drittklässlerin Insider-Wissen.
Der Rahmen für das Frage-Antwort-Spiel ist die Kinderpolizei-Tour, die derzeit in Innsbruck gastiert. „Der Andrang ist enorm“, freut sich Organisator Erwin Vögele von der Polizei-Pressestelle. „500 Schulklassen mit 10.000 Kindern haben sich angemeldet, allein in Innsbruck kommen in den zwei Tagen (Mittwoch und Donnerstag) insgesamt 1700 Volkschüler zum Messegelände.“ Bei der Gelegenheit bedankt sich Vögele auch bei den Tiroler Busunternehmern, die trotz Personalmangels die Schulklassen gratis zu den Veranstaltungen der Kinderpolizei bringen.
Bei der Tour geht es vor allem um Sicherheit am Schulweg. „Ein großes Anliegen ist es, den Drittklässlern zu erklären, welche Gefahren von Großfahrzeugen ausgehen“, erläutert Vögele. So haben die Kinder die Gelegenheit, in einem Lkw Platz zu nehmen. Dabei stellen sie fest, dass sie ihre Klassenkameraden, die sich neben dem Schwerfahrzeug befinden, nicht sehen können. „Das ist der tote Winkel“, erklärt eine Polizistin den Kindern: „Bleibt mit euren Fahrrädern hinter dem Lkw, fahrt ja nicht neben ihm her.“
📽️ Video | Ein Polizist erklärt den toten Winkel
Dass auch der Gehsteig vor allem an Ecken kein sicherer Ort ist, demonstrieren die Polizisten ebenfalls mit einem Lkw. „In einer engen Kurve fährt das Hinterrad wo anders wie das Vorderrad, manchmal auch über den Gehsteig“, erklärt Vögele den Kindern der Volksschule Kettenbrücke, während der Lkw beim Abbiegen bereits seinen Rücken berührt: „Der Fahrer ist gestresst, muss auf alles Mögliche achten und sieht euch nicht“, beschreibt der Beamte, wie es schnell zu einem schweren Unfall kommen kann. „Lasst alles, auch die Schultasche, liegen und stehen und lauft, wenn ihr merkt, dass ein Lkw oder Bus über den Gehsteig fährt.“
📽️ Video | Spaß auf dem Motorrad
Die 850 Innsbrucker Schüler erhalten am Mittwochvormittag auch die Gelegenheit, auf einem Polizeimotorrad zu sitzen und die schwere Einsatzausrüstung der Polizei zu tragen: „Die ist aber schwer“, schnauft ein Bub. „Ja“, bestätigt ein Beamter: „Die schusssichere Weste und der Helm wiegen wohl um die 15 Kilo“.
Bei der Vorführung der Polizeihunde werden die Kinder auch vor den Gefahren gewarnt, die von Tieren ausgehen: „Pferde treten, Katzen kratzen, Hunde beißen“, erklärt der Chef der Tiroler Polizeihundestaffel: „Haltet Abstand, aber lauft nicht davon, weil ihr sonst den Jagdinstinkt eines Hundes auslösen könnt.“ Als ein „Verbrecher“ in dicker Schutzkleidung von einem Diensthund gestellt und zu Boden gerissen wird, geht ein Raunen durch die Kindermenge. Der umjubelte Auftritt von Bluatschink ist der Schlusspunkt der Veranstaltung. (tom, TT.com)