Für das Bankenzentrum in Tirol fließen 100 Millionen Euro
Accenture und Avanade investieren massiv in Innsbruck und wollen Europas modernstes Bankendienstleistungszentrum errichten.
Patsch – Zehn Monate ist es her, seit der internationale Technologie- und Beratungsdienstleister Accenture das Allgemeine Rechenzentrum ARZ in Innsbruck übernommen hat. Seither ist der Standort stark gewachsen. 100 neue Mitarbeiter wurden eingestellt und nächstes Jahr sollen 100 weitere hinzukommen. „Es ist ein voller Erfolg bisher für unser Unternehmen“, erklärte der Österreich-Geschäftsführer von Accenture, Michael Zettel, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz am Patscherkofel. Dort fand der „GenAI Summit“ statt, eine Veranstaltung zur Zukunft der generativen Künstlichen Intelligenz.
In den nächsten drei bis fünf Jahren soll von aktuell 450 auf 1000 Jobs aufgestockt werden. 100 Mio. Euro würden mittelfristig investiert. Ebenfalls am Standort des ARZ wurde kürzlich die Tochterfirma Avanade mit zehn Mitarbeitern angesiedelt. Hier sind 50 Jobs geplant, sagte Christine Noll, Österreich-Geschäftsführerin von Avanade. Die gebürtige Tirolerin betonte: „Innovationskraft gibt es nicht nur im Silicon Valley, sondern auch in Innsbruck. Wir werden massiv in den Standort investieren.“ Ziel sei es, in Tirol das modernste Bankensystem Europas zu entwickeln.
War das ARZ früher für Hypo-, Privat- und Volksbanken tätig, so werden inzwischen für 26 Bankenkunden in Europa Kernbankdienstleistungen, Online-Banking sowie Dienstleistungen bei der Regulierung und Cybersicherheit erbracht. Zwei neue Kunden kommen hinzu, darunter die Bank99 der Post AG. Für das „Banking der Zukunft“ würden Cloud-Technologien und KI eingesetzt, so Zettel. Massiv investiert wurde in Tirol bei der Cybersicherheit.
Accenture gehört zu den fünf größten IT-Providern in Österreich und weltweit (738.000 Mitarbeiter, davon rund 2000 in Österreich). Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP) zeigte sich erfreut, dass aus dem ARZ ein europäischer, digitaler Banken-Hub werde. Der Standort sei damit „langfristig mehr als abgesichert“.