Millionen fürs Wipptal in Gefahr? Lueg-Fronten verhärten sich
Der Einspruch der Gemeinde Gries am Brenner gegen den Trassenbescheid zum Luegbrücken-Bau trifft vielfach auf Kopfschütteln. Die Asfinag schreibt den Baubeginn für 2024 ab, Land und Ministerium sehen die Transit-Fahrverbote nicht in Gefahr.
Innsbruck, Wien – Dass der Grieser Bürgermeister Karl Mühlsteiger gegen den ministeriellen Trassenfestlegungsbescheid zum Asfinag-Projekt „Generalerneuerung Luegbrücke“ mit Donnerstag und somit zwei Tage vor Ablauf der Frist tatsächlich Beschwerde eingelegt hat, sorgte am Freitag vom Landhaus in Innsbruck bis ins Verkehrsministerium nach Wien für spitze Ohren. Und weitgehend für Unverständnis.
Wie berichtet, sieht Mühlsteiger die Gemeinde-Argumente (Umwelt, Sicherheit, Klima) im Verfahren nicht ausreichend gehört, zudem stößt man sich an der bescheidlichen Feststellung, dass die Brennerautobahn lediglich eine „inneralpine Verbindung“ und keine Transitroute im Sinne der Alpenkonvention sei. Die Reaktionen auf die Beschwerde fielen am Freitag mehr als eindeutig aus:
Asfinag
Für den Autobahnbetreiber und Antragsteller ist das Vorgehen der Grieser Gemeindeführung schlicht „nicht nachvollziehbar“, wie am Freitag auf TT-Anfrage betont wurde. Stets habe man „auf die deutlich spürbaren und umfassenden Risiken hinsichtlich eines verzögerten Baubeginns hingewiesen“. Zudem würde, je schneller das erste neue Tragwerk stehe, die Dauer einer eingeschränkten Verkehrsführung (Einspurigkeit) kürzer. Die Beschwerde verzögere das Projekt nun „weiter erheblich“ und „aus heutiger Sicht ist ein Baubeginn 2024 nicht mehr einzuhalten“.