Lohnverhandlungen stecken fest

Metaller: „Angebot der Industrie ist eine Sauerei“

Metaller-KV-Betriebsrätekonferenz in St. Pölten.
© APA/Hochmuth

Die Lohnverhandlungen der Metaller stecken fest. Am Donnerstag gab es zwei Betriebsräte-Konferenzen. Ein Treffen findet am Freitag auch in Innsbruck statt.

Wien – Im September haben die Arbeitnehmervertreter der Metaller ihre Forderung von 11,6 % mehr Lohn und Gehalt an die Arbeitgeber überreicht, seitdem gab es zwei ergebnislose Verhandlungsrunden. Dabei boten die Arbeitgeber 2,5 % und eine Einmalzahlung von 1050 Euro. Viel zu wenig für die Gewerkschaften. Nun fahren sie härtere Geschütze auf. So gab es am Donnerstag Betriebsrätekonferenzen in St. Pölten und in Klagenfurt, bei denen heftig ausgeteilt wurde.

Laut den Gewerkschaften haben 800 Betriebsräte aus Niederösterreich, Wien und dem Burgenland an dem Treffen in St. Pölten teilgenommen. Beschlossen wurden Betriebsversammlungen in den Betrieben aller Fachverbände, die dann im Zeitraum von 21. Oktober bis 1. November 2023 stattfinden sollen. „Entsprechend dem weiteren Verlauf der Verhandlungen werden die konkreten Maßnahmen, die zur Durchsetzung der Forderungen führen, fixiert“, hieß es von PRO-GE und GPA.

Betriebsräte-Konferenz in Innsbruck

In Innsbruck findet am Freitag eine Betriebsräte-Konferenz statt. „Wir werden die Betriebsrät:innen über den aktuellen Stand informieren und die Einberufung von Betriebsversammlungen vorschlagen“, so Thomas Giner, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft PRO-GE Tirol, und Harald Schweighofer, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Tirol, gegenüber der TT. Das Angebot der Arbeitgeber sei völlig unzureichend und ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten, die seit Monaten mit explodierenden Lebenshaltungskosten konfrontiert seien.

Die Betriebe haben die Preise erhöht. Viele haben sich dabei eine goldene Nase und goldene Ohren verdient.
Karl Dürtscher, Chefverhandler der GPA

Insgesamt sind die Fronten – in einer noch frühen Phase der Verhandlungen – bereits jetzt verhärtet. So teilte unter anderem PRO-GE-Chef Reinhold Binder kräftig aus. Das Angebot der Industrie bezeichnete er als „eine Sauerei, eine Frechheit und eine unglaubliche Respektlosigkeit gegenüber Arbeitnehmern“. Sollte bei der nächsten Verhandlungsrunde am Freitag in einer Woche kein neues Angebot der Arbeitgeber kommen, werde man „in die Betriebe gehen“, so der Chefverhandler der PRO-GE. Karl Dürtscher, Chefverhandler der GPA, wiederum erinnerte die Arbeitgeber an ihre soziale Verantwortung. Einmalzahlungen seien jedenfalls nicht nachhaltig und auch bei der Arbeitszeit müssten sich die Arbeitgeber bewegen, so Dürtscher.

Zu Wort gemeldet haben sich auch die Arbeitgeber vom Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI). Deren Obmann, der steirische Industrielle Christian Knill, betonte: „Mit den alten Rezepten der Vergangenheit werden wir diese Herausforderungen nicht lösen. Unser Angebot, die Kaufkraft zu stärken und gleichzeitig die Überlebensfähigkeit der Betriebe zu sichern, setzt auf Vernunft und ist der Versuch einer kreativen Lösung in diesen schwierigen Zeiten. Daran werden wir ab dem 20. Oktober weiterarbeiten.“ (TT, APA)