Können Gliedmaßen nachwachsen lassen: Axolotln als Vorbilder für Humanmedizin
Sie sind nicht nur lustig anzusehen, sondern verfügen auch über erstaunliche Fähigkeiten: Axolotln. Schweizer Forschende sind ihren Selbstheilungskräften auf die Spur gegangen und haben Erstaunliches festgestellt.
Bern – Schweizer Forschende haben den Mechanismus hinter den Selbstheilungskräften von Axolotln entschlüsselt. Die Salamander können verlorene Gliedmaßen und Organe nachwachsen lassen. Der Prozess dahinter ist laut einer neuen Studie komplexer als bisher angenommen. Die im Fachblatt Science Communications publizierten Erkenntnisse hätten weitreichende Implikationen für die Regenerative Medizin beim Menschen, hieß es am Dienstag.
Wie die Eidgenössische Technische Hochschule in Lausanne (EPFL) mitteilte, würden die Ergebnisse Einblicke in ein potenzielles Nachwachsen von Gliedmaßen bei Säugetieren bieten. Bei Wirbeltieren spielt der sogenannte „apikale ektodermale Kamm“ (AER) eine wichtige Rolle. Der apikale ektodermale Kamm ist eine dünne Zellschicht an der Gliedmaßenknospe des Embryos während seiner frühen Entwicklung. Er kontrolliert das Wachstum, indem er Signale an die darunter liegenden Gewebe sendet.
Frühere Studien konnten laut den Forschenden der EPFL und der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) nicht eindeutig klären, ob auch Axolotl AER-Zellen verwenden, um ihre Gliedmaßen nachwachsen zu lassen. Laut der neuen Studie stellen Axolotl-Gliedmassen während der Regeneration keine vollständigen AER-Zellen her.
Die Studie zeigte, dass der Axolotl Teile des grundlegenden AER-Entwicklungsprogramms für Gliedmaßen verwendet – wie andere Arten auch –, aber sie sind auf verschiedene Zelltypen verteilt. „Obwohl zuvor angenommen wurde, dass es eine universelle Methode zur Gliedmaßenregeneration gibt, deuten unsere Ergebnisse auf eine komplexere Realität hin“, schrieb Jixing Zhong, der Erstautor der Studie, in der Mitteilung der EPFL. (APA, sda)