Gastronomie als Hauptpreistreiber

Jahresinflation in Österreich weiter über europäischem Durchschnitt

Gastronomie und Hotellerie sind Hauptpreistreiber.
© APA/Manhart

In ihrer Schnellschätzung prognostizierte die Statistik Austria noch eine September-Inflation von 6,1 Prozent. Gastronomie und Hotellerie lösten Haushaltsenergie als Hauptpreistreiber ab.

Wien – Die Jahresinflation (VPI) ist im September in Österreich auf 6 Prozent gesunken. Das ist der tiefste Wert seit Russlands Einmarsch in die Ukraine vor 20 Monaten. Doch die Teuerung in der Alpenrepublik verharrte damit weiterhin über dem Durchschnitt der Staaten der Eurozone (5,2 Prozent) und auch der EU (4,9 Prozent). Die Teuerung laut dem auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag hierzulande bei 5,7 Prozent.

In ihrer Schnellschätzung prognostizierte die Statistik Austria noch eine September-Inflation von 6,1 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat August 2023 mit einer Teuerung von 7,4 Prozent erhöhte sich das durchschnittliche Preisniveau um 0,4 Prozent. Gastronomie und Hotellerie lösten Haushaltsenergie als Hauptpreistreiber ab.

Der Rückgang der Steigerung der Verbraucherpreise geht vor allem auf die Haushaltsenergie zurück, so die Statistik Austria am Mittwoch. Diese war bisher einer der Haupttreiber der immensen Inflation. Ohne die Preisentwicklung bei der Haushaltsenergie hätte die Inflation exakt 7 Prozent betragen. So lösten die Preissteigerungen in Hotels und Gasthäusern von 11,4 Prozent und einem Einfluss auf die Inflation von 1,44 Prozentpunkten jene im Energiebereich als Hauptpreistreiber ab. Erstmals seit 2017 waren diese Wirtschaftsbereiche Haupteinflussfaktor für die Teuerung.

„Nachdem die Energiepreise vor einem Jahr massiv gestiegen waren, sehen wir nun im Vergleich zum Vorjahr deutliche Preisrückgänge bei Strom und markant geringere Teuerungsraten bei Gas und Fernwärme", so Behördenchef Tobias Thomas. Kein Wunder: Im vorigen September hatten massive Preissprünge im Energiebereich damals für den höchsten Inflationswert in Österreich seit 70 Jahren gesorgt. Mit 10,5 Prozent war es in den zweistelligen Bereich gegangen.

Großes Thema für die Verbraucher sind auch die Kosten für den Lebensmitteleinkauf, sei es täglich oder wöchentlich. Die Kosten für den täglichen Einkauf stiegen stärker als die Inflation im Durchschnitt, der wöchentlicher Einkauf hingegen etwas geringer. Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresabstand um 9,7 Prozent (August: +9,3 Prozent). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresvergleich um 4,9 Prozent (August: +4,2 Prozent). (APA)

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